Zwischen Industriekultur und Naturschutz

Heute ist es wieder soweit und wir stellen euch ein neues Lieblingsgrün in unserer Heimat vor. Zugegeben, von einem Geheimtipp lässt sich schwerlich reden, wenn man vom Baldeneysee spricht, doch Ufer ist nicht gleich Ufer und Anfang ist nicht gleich Ende *zwinker* Im Klartext gibt es hier so viele kleine feine Orte, an denen viele wohl einfach vorbeidüsen auf dem Weg zum Regattaturm oder Haus Scheppen, dass wir euch zumindest einige davon in den kommenden Monaten einfach zeigen müssen. Heute beginnen wir dort, wo strenggenommen alles seinen Anfang hat, genau da, wo die Ruhr zum See wird.
Wer den Baldeneysee ganz in Ruhe entdecken will und vermutlich auch noch seine Fellnase im Schlepptau hat, dem kann man nur ans Herz legen so früh wie möglich dort auf Tour zu gehen, denn zumindest sportlich Ambitionierte und lokale Gassigänger sind dort mehr oder weniger bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit unterwegs. Und das kann dann schnell mal voll werden in einem Ballungsraum *zwinker* Wer also früh genug aus den Federn hüpft, der entgeht nicht nur dem Trubel, sondern findet auch ganz bestimmt ein Parkplätzchen am Stauseebogen gleich am Fischereiverein. Sobald nämlich das angrenzende Lokal um Zwölfe seine Tore öffnet, könnte das schon schwieriger werden.
An diesem sonnigen Vormittag im Februar ist schon verhältnismäßig viel los, als wir die Parkbucht ansteuern und müssen gleich einen Slalom zwischen verschiedensten, sich begrüßenden Fellnasen hinlegen, bevor das Pinschermobil seinen Platz gefunden hat *puh* Nun aber schnell den Zwerg geschnappt und ab an den See.
Gleich auf den ersten Metern spaltet sich der Weg nun auf, Radfahrer werden von Fußgängern getrennt [so sie sich denn dran halten *hust*] und die anfänglichen Massen verteilen sich schnell auf die unterschiedlichen Pfade. Wer geradewegs auf’s Wasser zuläuft, der findet hier unter der Brücke sogar einen der wenigen seichten Zugänge am See, welcher gerade in den Sommermonaten gerne von den Fellnasen zur Abkühlung und Durstlöschung genutzt wird. Vor allem die alte Fachwerkbrücke ist auf diesem Abschnitt ein wahres Highlight, das es sich lohnt, auch mal von unten zu bestaunen. Weiter geht’s am Wasser entlang, hier dürfen die Fellnasen noch die ersten Meter offiziell offline zurücklegen, bevor dann nach etwa 300 Metern das Naturschutzgebiet beginnt. Rechter Hand gibt es vorher aber noch eine schöne Auenwiese, die sich prima zum Toben und Spielen anbietet – um genug Bewegung muss man sich also keine Sorgen machen *zwinker*
Das Vogelschutzgebiet verpasst man übrigens nur schwerlich, denn schon jetzt im Februar steppt dort der Bär – oder besser gesagt der Reiher *schmunzel* Nur wenige Meter vom Spazierweg entfernt, gleich auf Höhe der Fischaufzuchtteiche, die zumindest jetzt im Winter wasserlos sind, befindet sich eine vorgelagerte Insel, in deren Baumwipfeln sich ein Nest an das andere reiht. Das rege Treiben der großen Gefiederten lässt sich an mehreren Stellen super beobachten und ist auch für ornithologisch weniger Versierte absolut sehenswert. Bis zu neunzig Brutpaare der Graureiher wurden in dem in den 1930er Jahren errichteten Schutzgebiet schon gezählt – ihr könnt euch also vorstellen, dass man dort nicht vorbeispaziert ohne etwas von dem Trubel zu hören *grins*
Etwa einen Kilometer kann man nun auf diesem Wegabschnitt direkt am Wasser entlang wandern, bevor man am Gelände der Heisinger Segler die Wahl zwischen Umkehr oder Wechsel auf die parallel laufende Radtrasse hat. Wir bevorzugen an diesem Tag den Fußgängerweg, der unmittelbar am See doch etwas schöner gelegen ist und legen auf dem Rückweg noch einen Zwischenstopp auf der Auenwiese ein um ein paar Fotos zu fangen und den Zwerg ordentlich Flitzen zu lassen. Und wer nun denkt, dass war schon alles *pah* der hätte das Beste fast verpasst. Man sollte sich nämlich auf gar keinen Fall einen kleinen Abstecher auf die Brücke entgehen lassen – dieser Ausblick kann sich nämlich sehen lassen.
Die Fachwerkbrücke aus dem Jahre 1925 ist, neben dem Stauwehr am anderen Ende des Baldeneysees, die einzige Möglichkeit trockenen Fußes auf auf die andere Seite ans Hardenbergufer zu gelangen – außer natürlich man sticht mit der weißen Flotte in See. Ursprünglich als Eisenbahnbrücke genutzt ist sie heute nur noch für Fußgänger freigegeben und ermöglicht einen fantastischen Blick auf die Ruhr und den Baldeneysee. Alle paar Meter sind dazu extra Aussichtsbalkone angebracht worden auf denen gemütliche Sitzbänke zum Verweilen einladen – und wer das nicht nutzt, ja der ist selbst schuld *zwinker* Wir haben uns hier noch eine Weile lang die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen auf den Bauch scheinen und die Seele baumeln lassen, bevor es wieder zurück zum Pinschermobil ging. Und wie ihr seht, ist der Zwerg nicht nur im Flitzen sondern auch im Genießen ein echter Profi *schmunzel*
Die kleine, feine Runde von gut zwei Kilometern in der Heisinger Ruhraue mit ihrem Vogelschutzgebiet, den Auen, dem Wanderweg gleich am Wasser und der unschlagbaren Brückenaussicht gehört definitiv zu einem unserer liebsten grünen Orte in unserer Heimat – und welche Geheimtipps der See noch so verbirgt, dass werden wir euch ein andermal verraten.
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