[Gemeinsam an der Leine]

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Wir kennen sie und ihr kennt sie mittlerweile auch: unsere lieben Baustellen, an denen wir seit langem arbeiten. Lästig und leider unumgänglich. Doch Hartnäckigkeit zahlt sich letztlich immer wieder aus *zwinker* Und sieheda, nach sage und schreibe zwei Jahren Trainings scheint es endlich Klick zu machen – an beiden Enden der Leine.

Nun, wer vielleicht nicht mehr so ganz im Thema ist, dem sei gesagt, dass ich es schlicht und einfach vermasselt habe. Und zwar gewaltig. Ganz klischeemäßig dachte ich mir damals, als ich diesen zwei Kilogramm leichten, verängstigten Welpen an der Leine tapsen hatte, dass man die Feinheiten dieser Situation sicherlich später üben könnte *räusper* Und dann, wie es immer so ist mit Problemen zwischen Mensch und Hund, hatten wir es ganz urplötzlich *hust* mit einem gegen-die-Leine-rennenden und überall-hin-zerrenden Halbwüchsigen zu tun. Aber klar, bei mit so einem pubertierenden Rüden an seiner Seite, da stehen andere Erziehungsschwierigkeiten an erster Stelle, wer hat da schon Zeit, an der Leinenführigkeit zu arbeiten *zwinker* Und so stand ich dann irgendwann mit einem erwachsenen Hund da, der überhaupt nicht wusste, was mein Problem war, wenn er gegen die Leine rannte. Und mit rennen meine ich auch wirklich rennen.
Mit bloßem Stehen bleiben oder Richtung ändern war irgendwie an diesem Punkt nicht viel zu reißen. Versucht haben wir es natürlich, aber unser Problem lag eindeutig woanders.
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Buddy hatte eineinhalb Jahre lang gelernt seinen Weg zu gehen. Ob im Freilauf oder an der lästigen Leine ging er Gassi und wir Zweibeiner durften ihn begleiten.
Und um diesem Grundproblem zuleibe zu rücken, haben wir nun lange laaange Zeit auf verschiedenste Art und Weise gearbeitet. Dabei jetzt ins Detail zu gehen, das würde wohl den Rahmen sprengen *räusper* Im Wesentlichen mussten wir Menschen für den Zwerg nicht nur interessanter werden, sondern absolut wichtig. Das Apportieren wurde dabei zu einer riesigen Hilfe, denn dieses Highlight bekam Buddy eben nur in Zusammenarbeit mit uns. Außerdem fing ich wieder an, mich unterwegs zu verstecken, wie man es mit Welpen macht, sobald der Zwerg seine eigene Runde drehte *lach* – ja, wirklich! Ergänzend lief Buddy einfach viel mehr an der Leine, auch wenn es gar nicht nötig gewesen wäre, damit es ein Teil des Spazierens wurde und nicht eben nur dieser nervige, kurze Weg zum Freilauf, den es hinter sich zu bringen galt. Sowohl im Freilauf als auch angeleint wurde bis zum Umfallen bei Fuß laufen mithilfe von Leckerlis geübt….
Ja und dann, irgendwann während unseres Urlaubes, fiel mir plötzlich auf, dass wir gemeinsam unterwegs waren. Buddy suchte immerzu den Blickkontakt, ob frei oder angeleint, und lief freiwillig weite Strecken einfach nur neben mir her. Ich beobachtete, wie er, während wir durch das Städtchen bummelten, immer wieder nach meinen Beinen schaute, um seine Geschwindigkeit anzupassen. Eine winzige Kleinigkeit aber ich wäre in diesem Moment am liebsten in die Luft gesprungen vor Freude! *strahl*
Klar, es kommt regelmäßig vor, dass der Zwerg an der Leine anzieht, weil ich in seinen Augen zu langsam bin oder er gerade einfach etwas verdammt super leckeres schnüffelt. Aber das entscheidende ist, dass schon ein Räuspern von mir reicht, damit er sein Gezerre unterbricht.
Und das ist wohl der Meilenstein, an dem wir nun so lange gearbeitet haben.
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[ Kein-Wattebäuschchenwerfer ]

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Kürzlich habe ich einen sehr ausführlichen Artikel zur modernen Hundeerziehung gelesen, der mir im Gedächnis blieb. Die Autorin Nina Dany vom Onlinemagazin Planet Hund berichtet darin in ihrer gewohnt faktenreichen Art über die modernen Hundehalter, positive Konditionierung und -vor allem- deren Grenzen. Außerdem, und das fand ich persönlich besonders gut, stand das Thema der Mißbilligung all derjenigen im Fokus, die eben nicht zur Wattebäuschchenwerfer-Fraktion gehörten und ihren Hund auch mal in die Schranken weisen.

Nun, warum ist mir dieser Artikel so präsent geblieben? – Ganz einfach, ich bin kein Wattebäuschchenwerfer. *zwinker* Und dementsprechend habe auch ich schon unzählige kritisierende, verachtende und mitunter anklagende Blicke geerntet in den letzten zweieinhalb Jahren.
Um ehrlich zu sein habe ich mir vor Buddy’s Einzug nicht viele Gedanken über die Hundeerziehung gemacht. Immerhin hatte ich schon viel Erfahrung mit Hunden, bin mit Pferd, Katz und Maus groß geworden und mit jeder dieser Arten stets problemlos zu recht gekommen. Erst viel später machte ich mir Gedanken darüber, wie ich überhaupt erziehe. Und das kam in erster Linie dadurch, dass andere Menschen immer wieder fragten, warum es bei uns so gut funktioniert. Damit will ich jetzt natürlich keinesfalls sagen, dass ich den Dreh raus habe und alles supidupi ist – im Gegenteil, ihr kennt unsere Baustellen. Und auch bin ich kein Fachmann für Training und Erziehung. Darum soll es hier aber auch gar nicht gehen.


Worauf ich eigentlich hinaus will ist simpel: ich knurre Buddy an. Und ja, ich remple ihn auch mal an. Regelmäßig versperre ich ihm den Weg und auch ein lautes und ernstes Nein kommt über meine Lippen. Schlicht und einfach, ich bin kein Wattebäuschchenwerfer.
Positive Verstärkung ist ein wirklich tolles Mittel und im Training benutzten wir es tagtäglich. Doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass dies allein nicht ausreicht, um ein stabiles, funktionierendes Zusammenleben mit Hund zu erreichen. Buddy braucht klare Grenzen, er braucht Regeln und vor allem braucht er einen Menschen, der ihm diese deutlich macht.
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Im Kern geht es mir heute aber darum, dass mein Verhalten Buddy gegenüber sehr oft strafende Blicke findet und ich bin davon überzeugt, dass dies vor allem der Fall ist, weil der Zwerg eben ein Zwerg ist. Und das finde ich wirklich scheinheilig.
Nehmen wir ein Beispiel: Frauchen XY mit schickem, großem Jagdhund erklärte mir regelmäßig wie toll sie es findet, dass Buddy so ein ausgeglichenes, selbstbewusstes Kerlchen ist, dass er Null standardisiertes Kleinhundverhalten an den Tag legt und was wir doch für eine tolle Bindung hätten. Ich treffe dieses Frauchen dann auf einem Feldweg. Ich hatte Buddy gerade wegen einer Horde Radfahrer Sitz machen lassen, was er allerdings für zweitrangig erachtete und lieber der Nase nach ins Feld wollte. Dass ich dieses Verhalten, in Anbetracht dessen, dass gerade gefühlte vierzig Radfahrer an uns vorbeischossen, mit einem Aufstampfen, lauten “Hey” und ihm den Weg versperren, bis er wieder an Ort und Stelle saß, quittierte – ja das schien dem zuvor so schwärmenden Frauchen sehr sauer aufzustoßen. Immerhin ist Buddy doch so ein kleiner, süßer Kerl *räusper* den behandelt man doch nicht so streng und grob. Dass Buddy während er dann dort so saß, den Blickkontakt zu mir vermied und gähnte – ja, daran erkannte man ganz eindeutig meine Grausamkeit.
Übrigens auch so ein Mysterium für mich, dass der Hund um Gotteswillen kein Meide- oder Beschwichtigungsverhalten zeigen sollte, denn dann macht man als Mensch auf jeden Fall etwas gewaltig falsch. Dass dies allerdings unter Hunden ein stinknormales Kommunikationsmittel ist, dass scheint keine Relevanz zu haben.
Fünf Minuten nach meinem bindungszerstörenden Verhalten waren Buddy und ich dann schon wieder in eine wilde, ausgelassene Runde Spiely spielen vertieft *zwinker*
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Auf jeden Fall glaube ich, dass man mit positiver Konditionierung sehr viel erreichen kann, aber eben nicht alles. Weder bei Groß noch Klein. Wenn es keinerlei negative Reaktionen auf Fehlverhalten gibt, dann hat Hund letztlich immer die Wahl: befolge ich das Kommando und kassiere Lob und Keks oder folge ich lieber der Duftspur durch die Radfahrer – mal sehen was interessanter ist. Eine negative Konsequenz ist sowieso nicht zu erwarten, also kann man den Keks ja einfach beim nächsten Mal nehmen…
Und warum sollte das bei 7kg anders sein als bei 40kg? Ein kleiner Hund benimmt sich nur wie ein kleiner Hund, wenn wir Menschen ihn wie einen kleinen Hund behandeln. Gelten gewisse Regeln nur für die Großen, weil die es ja vertragen können, dann werden sich auch nur die Großen an diese Regeln halten.
Man kann keine Doppelmoral an den Tag legen, in der kleine Hunde sich wie große benehmen sollen, jedoch nicht dementsprechend behandelt werden dürfen. Letztlich bin ich der Meinung, dass jeder seine eigene Erziehungsmethodik findet und, solange dabei weder Hund noch Mensch in irgendeiner Form geschadet wird, sollte man sich eben auch auf die eigene Erziehung konzentrieren – und nicht die der anderen.

[The small Things with small Dogs.]

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Wie ihr wisst, propagiere ich ja stets, dass kleine Rassen genauso viel Hund sind wie die Großen und dass man sie ebenso erziehen sollte. Doch dass das gar nicht immer so einfach ist und man in so mancher Hinsicht umdenken muss, das habe ich in den letzten zweieinhalb Jahren immer wieder bemerkt. Denn so manches, was bei den Großen total easy und vor allem bequem zu lösen ist, erfordert bei den Zwergen etwas mehr Einfallsreichtum *zwinker*

Gerade im Bereich der Grunderziehung kam [und komme ich auch noch heute] öfter mal ins Grübeln. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich eben vorher nur Erfahrungen mit größeren Exemplaren hatte. Wer weiß. Nehmen wir beispielsweise die Leinenführigkeit und das Bei-Fuss-Gehen. Wie bringt man das seiner Fellnase am einfachsten bei? -Richtig, Leckerli auf Beinhöhe vor die Schnute halten und loslaufen. Doch wie halte ich beim Gehen einem Hund den Keks vor’s Gesicht, der nicht mal Kniehöhe hat?! Halte ich es so, dass ich bequem laufen kann, wird er sicherlich früher oder später hochspringen. Versuche ich es tatsächlich auf Schnauzenhöhe zu halten, wird das Laufen schnell zu einem akrobatischen Akt *lach*
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Ebenso interessant war die Erkenntnis, dass Buddy sich keinesfalls hinlegen muss, um an das Leckerchen unter meiner Hand auf dem Boden zu kommen. “Platz” bedeutete für ihn also nicht hinlegen, sondern einfach nur den Kopf runter halten. Tatsächlich hatte er dieses Kommando erst verstanden, da war er schon über ein Jahr alt *grins* und das lag sicher nicht an seiner Intelligenz *hust*
Aber auch im alltäglichen Leben ist so Manches irgendwie umständlicher. Mal eben kurz am Halsband festhalten? Mal eben schnell die Leine dran machen? -Nö. Da muss das Frauchen erstmal in die Hocke gehen oder sich eben gaaanz weit herunterbücken *lach* Klingt jetzt vielleicht unspektakulär, aber wenn man um die Ecke biegt und unerwartet seinen Hund sichern muss, dann kostet das defintiv Zeit, die man nicht immer hat. Und dann sind die kleinen Hunde auch noch so verdammt schnell und wendig. *räusper* Da wäre auch noch die Sache mit den Leinenkarabiniern am Halsband, die dem Zwerg immerzu gegen die Beine schlagen, sobald er an der lockeren Leine läuft. Wäre da Zug auf der Leine aus Hundesicht nicht doch die angenehmere Variante? *hust*
Mir würden nun natürlich noch tausende Beispiele einfallen, aber ich denke der Punkt ist klar: Man muss an so einigen Stellen kreative Lösungen finden. Und alle, die sich diese nun hier erhofft haben, muss ich leider enttäuschen *zwinker* denn auch ich habe weißgott nicht die Antwort auf alles *lach* Okay, eins vielleicht. Gehen wir um eine uneinsehbare Kurve, lasse ich Buddy einige Meter vorher warten und pirsche mich alleine vor. Denn würde ich ihn bei Fuß gehen lassen und dann brettert plötzlich ein Radfahrer an uns vorbei, wäre der Zwerg im Schreck schneller vor’s Rad gesprungen als ich ihn zu fassen bekomme.
Letztlich bin ich aber dennoch der Meinung, dass man kleine Hunde genauso erzieht wie große. Nur passen eben nicht immer die üblichen Methoden und Tipps zur Vorgehensweise. Da muss man dann doch schon mal seine grauen Zellen ein bisschen fordern *zwinker* Und auch wenn es nicht gleich gelingen mag, früher oder später fällt einem schon eine größenadäquate Lösung ein.
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[Ab ins Körbchen.]

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Gerade war Herr Zwerg nach seinem Magen-Darm-Infekt auf dem Weg der Besserung, da verspürte er nur eins: Hunger. Riesengroßen Hunger. Worüber die Labbibesitzer unter euch vermutlich nur müde lächeln, brachte mich in der letzten Woche wahrlich um den Verstand. Nun, klar macht die Schonkost nicht annähernd so satt, wie ein ordentliches Stück Lammrippen oder ein großer Napf voll grünem Pansen, aber irgendwo muss man ja so ein bisschen Hunger auch mal aushalten können. Nö. Buddy beschloss, dass man das auf gar keinen Fall ertragen kann und so entwickelte er die unterschiedlichsten Methoden, um mir auf den Wecker zu gehen *hust* 

In den ersten Tagen probierte er es mit unterschwelligen Andeutungen und Meckern. Alle paar Stunden setzte er sich dortin, wo sein Napf für gewöhnlich steht, und schaute mich eindringlich an. Half das nichts wurde der Blick traurig und ein leises fiepen kam hinzu und wurde zu Kniffelblick und lautstarkem Jammern erhöht. Nachdem ihm irgendwann klar wurde, dass das Frauchen wohl einfach total schwer von Begriff sein muss *lach* setzte er sich in der Küche gleich vor den Kühlschrank und zog das gleiche Programm von dort aus durch. Und ich kann euch sagen, er ist wirklich ergeizig und ausdauernd. Aber das bin ich auch.
Nach ein paar Tagen vergebener Mühe, die nicht zu den gewünschten Fütterungsintervallen von 30 Minuten führte, wurde die Taktik neu überarbeitet.
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Von nun an hatte ich einen Stalker der sich bei jedem Schritt durch die Wohnung an meine Fersen heftete. Am schlimmsten wurde es, wenn ich in der Küche versuchte eine Mahlzeit vorzubereiten und ich beim Gemüseschnibbeln, Fleisch braten oder Nudeln abgießen permanent einen Zwergenpo auf den Füßen hatte. Ganz zu schweigen von den Momenten, in denen ich etwas aus dem Kühlschrank holen musste. Ich stolperte also von A nach B, immer einen Zwerg vor den Füßen, bis mir dann endlich mal der Gedanke kam Jetzt langt’s aber mal!. Ein bisschen weichherzig wird man ja schon, wenn der Hund sich gerade von einer Krankheit erholt, aber hier ging’s jemandem eindeutig schon wieder zu gut *räusper* Entnervt schickte ich Herrn Zwerg also ins Wohnzimmer in seinen Korb, nicht wirklich daran glaubend, dass er dort liegen bleiben würde. Umso verdutzter war ich, als ich nichts mehr von ihm hörte oder sah, während ich unser Essen zuende kochte. Gedanklich gab es für mich nur zwei Optionen: entweder war er gerade still und heimlich dabei seine Keksdose zu plündern oder aber er war vor Hunger in Ohnmacht gefallen *zwinker*
Nö, nichts dergleichen war geschehen. Und tatsächlich blieb der Zwerg artig in seinem Korb, bis es Zeit für seinen nächsten Napf war – nach meinem Zeitplan. Von nun an konnte ich mich wieder frei in den eigenen vier Wänden bewegen und Herr Zwerg verbrachte viel Zeit in seinem Korb. Dabei ist er übrigens weder verhungert noch sah er sonderlich unglücklich aus *lach* 
Und was lernen wir daraus? Vermutlich, dass man seinem Hund keinen großen Gefallen mit Ausnahmereglungen und gelockerten Grenzen tut, nur weil man als Zweibeiner gerade von fehlgeleitetem Mitleid geplagt wird *hust*
Wie schaut das bei euch aus? Gibt es auch Situationen in denen ihr die Zügel etwas lockerer lasst oder bleibt ihr immer beim gewohnten Regelwerk?
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[Triebig.]

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Wenn ich gefragt werde, ob Buddy Jagdtrieb hat, verneine ich das grundsätzlich. Durch’s Feld hopsende Rehe, flatternde Vögel, eine Wildschweinrotte am Gartenzaun oder der liebe Fuchs im Wald interessieren den Zwerg so wenig, dass er sie kaum eines Blickes würdigt. Dennoch muss ich mir ein zunehmend stärker werdendes Problem eingestehen, dass so manchen Spaziergang überschattet: Kaninchen.

Ehrlich gesagt habe ich null Erfahrung mit jagdtriebigen Hunden und dachte immer, man könne pauschal sagen ein Hund hat einen generellen Jagdtrieb bei jedem potentiellen Beutetier oder eben nicht. Natürlich kannte ich immer mal wieder Hunde die gerne mal eine Wildgans aufscheuchen oder einem Feldhasen ein paar Meter folgen um dann gelangweilt wieder abzudrehen. Während unser Zwerg nun bei all den oben genannten Tieren vielleicht gern mal eine Fährte für ein paar Meter verfolgt und dann gelangweilt wieder zu mir zurückgetrottet kommt, verhält es sich mit den Kaninchen völlig anders.
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Auf unseren Halden wimmelt es an vielen Stellen nur so von den Löffelträgern. Schon als Buddy ein Jahr alt war und wir die ersten Male solche Ausflüge machten, verfolgte er ungewohnt intensiv Geruchsspuren. Damals machte ich mir allerdings noch keine großen Gedanken darüber, denn er war stets ansprech- und abrufbar. Nun gibt es Halden die scheinbar nicht so problematisch sind, andere aber dafür umso mehr. Im letzten Frühjahr hatte ich die erste unangenehme Situation, als Buddy eine Kaninchenfährte in die steile Böschung verfolgte und nicht im geringsten auf meinen Rückruf reagierte. Die anderen Hundehalter, die mit mir unterwegs waren, sagten nur, dass das doch nicht so schlimm sei, dort seien so viele Kaninchen auf einem Haufen, dass jeder Hund schon mal einen Aussetzer hat. Für mich war das aber so gar nicht okay und Buddy verbrachte den restlichen Spaziergang an der Leine.
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Nachdem er dann einige Male Kaninchen auf Sicht verfolgt hatte, hatten wir ein Problem. Kein Rückruf. Nicht mal das sonst gut sitzende Abbruchsignal funktionierte. Der Zwerg war irgendwo in den Hängen der Halde verschwunden und *puff* weg war er. Als er sich dann doch irgendwann bequemte seine Ohren zu öffnen und auf meinen Pfiff zu reagieren habe ich ihn gleich angeleint und damit war das Thema Kaninchen erstmal für ihn abgehakt.
Nun kam es neulich zu dem Vorfall, der mir dann doch klar machte, dass wir hier ein ernsthaftes Problem haben *hust* Wir waren auf der Halde Norddeutschland unterwegs [davon haben wir euch ja berichtet] Kaninchen waren eineinhalb Stunden lang kein Thema und dann hoppelt uns -natürlich- eins direkt vor die Füße. Buddy war so flux weg, dass ich nicht mal Stopp sagen konnte, es ging einfach viel zu schnell. Wir hörten ihn weiter unten durch die Böschung hetzen und zwischendurch immer wieder erregt bellen. Das hatte er noch nie gemacht, wie man so schön sagt *zwinker* Natürlich versuchte ich ihn abzurufen, obwohl mir klar war, dass es vergebene Mühe war. Nach einigen Minuten hörten wir plötzlich ein furchtbar lautes Aufschreien von Buddy und dann war es still. Rufen. Keine Reaktion. *schock* Ich habe sofort Rucksack und Kameratasche abgeworfen und versucht mir einen Weg hinunter durch das Gestrüpp zu Bahnen. Irgendwann kam er mir dann endlich völlig geknickt entgegen getapst, Brombeerranken um seinen Körper geheftet und wollte dass ich ihn befreie. Zum Glück war scheinbar wirklich nicht mehr passiert, als dass er mit Karacho in die Dornen gerannt und sich ordentlich weh getan hatte, ohne eine großere Verletzung *puh*
Der Schreck machte mir aber allzu deutlich, dass es so auf gar keinen Fall weiter gehen kann. Daran müssen wir also schleunigst arbeiten.
Habt ihr Erfahrungen mit derartigen Jagdambitionen und vielleicht Tipps mit welcher Methodik man das Problem am Besten angeht?
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