Einsamer Wolf

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Sicherlich haben wir es bereits mal hier mal dort erwähnt: der Zwerg wird zunehmend zum einsamen Wölfchen. Aber nein, keine Panik, seinen Zweibeinern kann er nicht nah genug sein und auch die Labbibande findet er schwer in Ordnung *zwinker* Nein, es dreht sich bei diesem Charakterzug ausschließlich um Fremde. Schon immer waren Buddy fremde Menschen suspekt, doch zunehmend scheint er auch den Kontakt zu anderen Hunden nicht mehr allzu sehr zu schätzen. Doch leider scheinen das sowohl Mensch als auch Fellnase auf der anderen Seite nicht immer ganz verstehen zu wollen.

In den ersten eineinhalb Jahren war Buddy stets zu einem Spielchen mit anderen Vierbeinern aufgelegt, verbrachte seine Zeit gern mit uns auf den Hundewiesen und verstand sich so ziemlich mit jedem. Doch mit der Zeit bemerkten wir Veränderungen in seinem Verhalten. Rüden wurden oft nur einmal umkreist und abgecheckt, gern dann mal mit aufgestelltem Kamm und kleinem Knurren, wenn der andere denn zu nah kam. Und irgendwann waren auch die meisten Hündinnen nach einem kurzen Beschnüffeln uninteressant.
Nun ist Buddy aber nicht der Typ, der, sobald sich ein anderer Hund nähert, desinteressiert neben uns Zweibeinern hertrottet. Er meint eher voranschleichen zu müssen, gerne auch mal ein bisschen vorpreschend, um den sich nähernden Artgenossen als Vorhut einordnen zu können.
Ich muss zugeben, dass ich dieses Verhalten eine Weile lang schlicht und einfach übersehen habe und deswegen vermutlich auch nicht früh genug dagegen steuerte. Denn wenn jemand den Gegenüber als erstes begutachtet, dann doch bitte ich und nicht der Zwerg *räusper* Nunja, da hatten wir also den Salat. Und da ich mittlerweile weiß, dass Buddy in der Regel nicht zu einem freundlichen Spielchen zum Fellkollegen huscht, sondern eher uns den Weg freiräumen will, handhabe ich diese Situation momentan meistens, indem ich ihn rechtzeitig ranrufe und anleine. Egal ob wir den anderen kennen oder nicht, ob er ihn mag oder nicht, denn so oder so soll er nicht die Rolle des Vorreiters einnehmen.
Ableinen kann man ja gegebenenfalls immer noch auf Augenhöhe wenn alles passt.
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Nun ergeben sich dadurch natürlich einige Probleme, wie das gerne mal der Fall ist wenn Hundemenschen aufeinandertreffen *räusper* Da gibt es natürlich diejenigen, die es generell nicht einsehen ihren Hund anzuleinen oder wenigstens heranzurufen, wenn der gegenüber offensichtlich und unübersehbar angeleint wurde. Und wenn dann auch noch zugelassen wird [und damit meine ich nicht aus Versehen, das kann ja immer mal passieren] dass der andere Buddy an der Leine bedrängt, dann kann ich auch schon mal ungemütlich werden. Das geht gar nicht *motz*
Eine weitere Verständnisschwierigkeit besteht auch häufig darin, dass die Gegenseite nicht verstehen will, dass ich Buddy anleine und dass es völlig schnuppe ist, warum ich das tue. Von verächtlichem Seufzen beim Vorbeigehen, über Kommentare wie “ja, der ist auch richtig gefährlich” bis hin zu Belehrungen, dass sich die Hunde ja viel entspannter ohne Leine begegnen können ist alles dabei. Und wenn Buddy dann auch noch genau in diesem Moment sehnsüchtig die Nase nach dem Anderen ausstreckt, ja dann folgt auch gerne noch ein “der Arme” hintendran. Aber wenn Buddy wie es der Teufel so will mal abgeleint durch eine freilaufende Gruppe gehen muss und dann knurrend Zähne zeigt, wenn fünf fremde Hunde gleichzeigt von oben an ihm schnüffeln, ja dann heißt es “oh der ist aber schlecht drauf, vielleicht leinen Sie den besser an” *tiefdurchatme*
Zu guter Letzt bin ich natürlich ein ganz gemeiner Hundehalter, wenn die Engegenkommenden sehen, dass Buddy zu ihnen will und ich ihn dann ranrufe und anleine – “der Arme darf noch nicht mal spielen”. Öhm ja, ganz genau so wird das bei uns gehandhabt *hüstel*
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Klar, ich verstehe natürlich, dass unser Prozedere nicht jedem einleuchten mag, aber ganz ehrlich: das muss es doch auch nicht. Es könnte schließlich tausende von Gründen geben, warum wir das so handhaben und wenn es nur reine Übung wäre.
Natürlich wäre es mir das Liebste, wenn der Zwerg einfach zuverlässig bei mir laufen würde und sich nur einem anderen nähert, wenn ich ihm das Okay gebe. Aber solange das nicht aus dem FF funktioniert, gehe ich lieber auf Nummer sicher. Und das ist doch auch mein gutes Recht.
Wäre Buddy der verspielte Hund geblieben, der mit jedem gut auskommt, dann wäre das schön gewesen. Aber es ist für mich genauso okay, wenn er eben nicht mit jedem Fremden auf Du sein möchte – solange er das angemessen ohne übermäßige Aggressivität zum Ausdruck bringt ist doch alles in Butter. Zumindest für uns.

Leben mit einem Sensibelchen

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Als wir uns damals für Buddy entschieden, suchten wir uns schon ein wenig bewusst einen Rüden aus, der nicht als Raufbold seine Geschwister überrannte oder gleich der erste war, der zu den Besuchern auf den Schoß gestürmt kam. Gerade sein abwartendes, vorsichtiges Verhalten gefiel uns unheimlich gut. Mit der Zeit stellten wir aber fest, dass es nicht immer einfach ist, einen mitunter sehr sensiblen Hund an unserer Seite zu haben. Und es kostet uns immer wieder einige Nerven, wenn der Zwerg aus einer Mücke einen Elefanten macht.

Bereut haben wir unsere Entscheidung für einen eher empfindlichen, zurückhaltenden Hund natürlich nicht und viele Ängste und Unsicherheiten konnten in den ersten ein, zwei Lebensjahren durch Erziehung und Training wett gemacht werden. Gewisse andere Ängste sind hinzugekommen oder geblieben, so wie die vor Gewitter, Feuerwerk oder Sturm, die sich erst mit der Zeit herauskristallisierten. Auch Veränderungen machen dem Zwerg zu schaffen, kleine Ungereimtheiten im Tagesablauf führen gerne zu nervöser Unruhe oder aufgeputschtem Verhalten.
Am meisten macht uns jedoch Buddy’s empfindliche Reaktion auf körperliches Unwohlsein zu schaffen. Natürlich hat er in den letzten Jahren auch schon einige Pechsträhnen gehabt, von Mandelentzündungen bis hin zu Magen-Darm-Infekten die nur schwer in den Griff zu bekommen waren. Ob das der Grund für sein sensibles Verhalten auf kleinste Beschwerden ist oder es tatsächlich einfach eine Charakterfrage ist – wer weiß.
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Was auch immer der Grund für seine geringe Schmerztoleranz ist, sie kostete uns schon einige Nerven und schlaflose Nächte. Schon stinknormale Blähungen und Bauchdruck beispielsweise nehmen den Zwerg derart mit, wie es bei den Familienlabbis nicht mal bei ernsthaften Infekten der Fall ist. Und auch nach einiger Erfahrung ist es für uns immer noch schwer auszumachen, wann Buddy nun wirklich ernsthafte gesundheitliche Probleme hat oder wann er eben einfach nur einen Pups quersitzen hat [im wahrsten Sinne des Wortes]. 
Einerseits bin ich natürlich froh, dass einem so nichts ungewöhnliches entgehen kann und man nur schwerlich eine Krankheit beim Zwerg verpasst. Auf der anderen Seite müssen wir manches Mal zuschauen wie er offensichtlich leidet, ohne dass eine ernsthafte Problematik vorliegt. Ein schwieriges Thema mit dem wir nicht immer gut umgehen können.
Ein sensibler Hund bringt sicherlich eine Menge Vorteile mit sich, aber auch hier gibt es wie bei allem im Leben Pros und Kontras mit denen man sich arrangieren muss. Und auch wenn mich Buddy’s extreme Empfindlichkeit schon viel Schlaf und Nerven gekostet hat, würde ich mir stattdessen auch keinen schmerzbefreiten Rüpel wünschen, der durch jeden Weidezaun brettert ohne mit der Wimper zu zucken oder sich andauernd mit anderen Rüden anlegt, denn der bereitet einem ganz bestimmt mindestens genauso viele Sorgen – nur eben anderer Natur.

Charakterfrage

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Wie der Hund so das Frauchen… oder doch eher anders herum? Wer kommt hier eigentlich nach wem und wieviel des übereinstimmenden Charakters wurde von vorne hinein in die Hundewiege gelegt und wieviel ist dann doch vielleicht unbewusst anerzogen? Fragen, die sich früher oder später sicherlich viele Hundefreunde stellen. Welche Gemeinsamkeiten der wir beiden so haben und woher das wohl kommt, dem wollen wir heute mal ein wenig auf den Grund gehen *zwinker*
Schon wenn wir uns für eine Hunderasse entscheiden, dann suchen wir ganz bewusst nach Merkmalen, die zu uns und unserem Lebensstil passen. Aktiv oder gemütlich, offen oder misstrauisch, wachsam oder tiefenentspannt, anhänglich oder freiheitsliebend… die Liste der möglichen Charaktereigenschaften ist fast genauso lang wie die der unterschiedlichen Rassen.
In unserem Falle entschieden wir uns für einen wachsamen und Fremden eher unaufgeschlossenen, sehr auf seine Menschen fixierten und anhänglichen, aktiven kleinen Hund namens Pinscher. Nun, was sagt das über uns bzw. mich als Frauchen aus? *schmunzel* Nehmen wir das Misstrauen und das Verhalten Fremden gegenüber als Beispiel. Ja, es ist kein Geheimnis, dass ich ein eher einsiedlerisch veranlangter Mensch bin, der nur wenige Vertraute um sich scharrt, auf diese aber umso mehr Wert liegt. Mit Fremden tue ich mich eher schwer und baue nur sehr, sehr langsam engere Beziehungen auf – definitiv nicht der Typ Mensch, der jedem bei einer Tasse Kaffee sein halbes Leben erzählt *lach* Meine Lieblingsmenschen, die habe ich aber am besten immer um mich und könnte 24 Stunden am Tag mit dieser handvoll Personen verbringen. Okay sagen wir 22 Stunden *zwinker*

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Nun war der Zwerg als Jungspund allerdings ein sehr aufgeschlossener Hund, der auf jede andere Fellnase zustürmte und sie zum Spielen aufforderte. Erst mit der Zeit wurde er verhaltener und pirscht sich nicht selten mit vorsorglich aufgestelltem Nackenhaar an fremde Hunde an, die unseren Weg kreuzen. Fremde Menschen hingegen waren schon immer ein No Go für ihn. Nun, warum hat sich aber sein Verhalten gegenüber anderen Hunden so verändert? War es eine Entwicklung aus ihm selbst heraus oder vielleicht doch ein wenig übertragen von seinem Frauchen *hust*
Ganz genau wird man diese Frage wohl niemals beantworten können, allerdings halte ich beide Varianten für plausibel und glaube es ist wohl von Jedem etwas. Einerseits hat der Zwerg natürlich im Laufe seines jungen Lebens nicht nur positive Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht, wurde einige Male angepöbelt, von Gruppen bedrängt oder sogar aus heiterem Himmel angefallen, vermöbelt und gebissen. Hinzu kommt selbstverständlich auch die hormonelle Entwicklung, die sein Verhalten anderen Rüden gegenüber mit der Zeit sicherlich beeinflusst haben wird.
Auf der anderen Seite missfiel es mir schon immer, dass der junge Zwerg so vertrauensselig auf wildfremde Hunde, gern auch angeleint, zustürmte, weshalb ich bis heute mit ihm übe, dass er eben nicht alleine vorprescht, sondern sich mit mir zusammen dem Anderen nähert, notfalls auch an der Leine, wenn es anders nicht klappt. Dadurch habe ich natürlich in sein unbedarftes und aufgeschlossenes Verhalten eingegriffen. Desweiteren genieße ich meistens unsere einsamen Spaziergänge sehr und bin nicht immer begeistert, wenn wir alle paar Meter fremden Menschen plus Hunden begegnen, was der Zwerg sicherlich spüren wird. Schon auf längere Distanz versuche ich zu erkennen, ob der Gegenüber angeleint ist, ob wir ihn kennen, welchen Eindruck der begleitende Zweibeiner macht…. eine Situation, die für Buddy vielleicht angespannt wirken kann und die er dann mit seinem eigenen Verhalten widerspiegelt, indem er eben die Nackenhaare hochstellt und den anderen auf Entfernung fixiert.
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Wie ihr an diesem Beispiel seht, ist es nicht immer einfach zu bestimmen, wer nach wem kommt und was Veranlagung und was erlerntes Verhalten ist. Solange es aber nicht zum Problem wird, sondern eben schlicht und einfach eine Eigenheit ist, ist es doch gar nicht so übel wenn Zwei- und Vierbeiner auf einen Nenner kommen. Was sollte ich mit einem Hund anfangen, der jeden Fremden am liebsten gleich mitnehmen und adoptieren möchte, während ich einfach nur flux vorbeihuschen möchte *zwinker* Oder einen Hund, der gerne für sich ist und nicht allzu viel Körperkontakt zu seinen Menschen sucht, während ich ihn am liebsten von morgens bis abends knuddeln mag *hehe*
Zum Glück sind der Zwerg und ich uns meistens einig. Ob lange Abenteuerspaziergänge, Kuscheln auf der Couch, gemeinsam den Alltag meistern, Herrchen nerven oder sich die leckersten Sachen von anderen Tellern erbetteln *grins* Wie das Frauchen so der Hund… oder war es doch anders herum?! *zwinker*

Wenn ihr also das nächste Mal über die Macken eures Hundes grübelt, dann schaut doch vielleicht erstmal genauer auf euer eigenes Verhalten und eventuell seid ihr euch in diesem Punkt gar nicht so unähnlich. Der Apfel fällt meist nicht weit vom Stamm.

Partyhund oder Körbchenpotatoe?

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Immer dabei oder lieber daheim? – Sicherlich kennt ihr auch die Diskussionen rund um die Frage wo man seine Fellnase mit hinnehmen kann oder was einfach unangemessen und nicht hundgerecht ist. Sollte der Hund mit auf den Weihnachtsmarkt, auf die Hundemesse, ins Lokal oder auf öffentliche Veranstaltungen oder hat er da schlicht und einfach nichts zu suchen? Wie wir diese Frage sehen und -vor allem- wie wir sie für uns selbst immer wieder auf’s Neue beantworten, das wollen wir euch heute verraten.

Ja ganz Recht, heute nehmen wir mal wieder eines der beliebtesten Streitthemen in Angriff *zwinker* und wie so häufig kann ich euch gleich zu Beginn verraten, dass ich dieses strittige Thema eigentlich für relativ simpel erachte.
Ganz bestimmt habt auch ihr schon diese Situation erlebt: Ihr seid irgendwo im Gedränge unterwegs, möchtet am liebsten selbst entfliehen und da entdeckt ihr mitten im Getümmel eine Fellnase, die gestresst hechelnd umherschaut und sich hilfesuchend an das nicht sonderlich interessierte Frauchen quetscht. Klare Kiste, in diesem Moment möchte man dem entsprechenden Zweibeiner erstmal ordentlich die Meinung geigen, und ja, vielleicht am besten gleich noch den armen Hund aus dieser Situation befreien *räusper* Mir ging es zumindest schon einige Male so.
Auf der anderen Seite begleitet Buddy uns auch sehr häufig zu allen möglichen Anlässen wie Restaurantbesuchen, Bummeln durch den Urlaubsort oder gerade kürzlich erst die Eröffnungsveranstaltung zur Grünen Hauptstadt – ist das nicht irgendwie widersprüchlich? Ganz klar: Nein. Finde ich.
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Im Prinzip ist die Sache doch ganz einfach: Jeder Hund ist anders, jedes Hund-Mensch-Team ist anders. Würde ich jedem Hundebesitzer raten seinen Hund mit ins Getümmel zu nehmen? – Auf gar keinen Fall! Und genauso würde ich mit dem Zwerg niemals gemeinsam eine Messe besuchen, während ich es absolut okay finde, dass unsere Bloggerkollegin Lizzy mit dem Indianermädchen eine nach der anderen unsicher macht *schmunzel* Denn jeder Hund ist eben anders, geht anders mit vielen fremden Menschen um, hat individuelle Stressfaktoren und individuelle Wohlfühlprioritäten. Während der eine Hund schon ins Hecheln kommt, wenn er mit zu einem gemütlichen Familiengeburtstag kommen soll, liebt ein anderer dafür den Trubel und die Aufmerksamkeit die er dort von den verschiedenen Menschen bekommt. Und während die eine Fellnase blanke Panik bekommen würde, wenn sie in der Dunkelheit zwischen fremden Füßen, bunten Scheinwerfern und verkleideten Fabelwesen hindurchlaufen müsste, tapst der Zwerg in dieser Situation neugierig und fröhlich wedelnd zwischen uns Zweibeinern her – ihr seht sicher worauf ich hinaus will.
Ich glaube, dass es [von Extremsituationen mal abgesehen] keine Richtlinie für alle geben kann, wohin der Hund mitgenommen werden darf und wohin auf gar keinen Fall – solange Hunde dort grundsätzlich gern gesehen und erlaubt sind natürlich. Viel wichtiger als über andere zu Urteilen finde ich es, dass man lernt seine eigene Fellnase richtig einzuschätzen, Stresssignale zu deuten und herauszufinden, was geht und was eben nicht. Buddy gehört zu den Hunden, für die es nichts Wichtigeres gibt, als bei seinen Zweibeinern zu sein. Von klein auf ist er mit uns Bus gefahren, ins Lokal gegangen oder zu Parkfesten. Für ihn ist das stinknormal und keine große Sache. Dennoch achte ich bei jeder solcher Aktionen ganz genau auf ihn und würde im Zweifelsfall das Ganze abbrechen bevor er sich eventuell unwohl fühlen würde. Ebenso wäge ich jedes Event individuell ab, überlege ob es eventuell zu voll werden könnte, ob die Location grundsätzlich hundgerecht ist, ob der Zwerg den Ort schon kennt und und und. Denn auch mir ist es wichtig, ihn bei solchen Anlässen an meiner Seite zu haben und der Verantwortung, die dieser Wunsch mit sich bringt, bin ich mir vollkommen bewusst.
Im Prinzip weiß doch jeder aufmerksame Hundehalter recht genau, was für seinen Hund das Richtige ist. Ob er nun am liebsten in erster Reihe mit seinen Zweibeinern die Welt unsicher macht oder dann doch lieber ein paar Stunden gemütlich in seinem Körbchen schnarcht. Und genau aus diesem Grunde sollten wir uns -wie bei vielen typischen Streitthemen- nicht verleiten lassen aufgrund des eigenen Standpunktes andere vorschnell zu verurteilen, nur weil sie es eben anders handhaben mit ihren Fellnasen.
Leben und leben lassen. Finde ich.