Eine Sache geistert mir schon eine ganze Weile im Kopf herum und jedes Mal wenn ich einen neuen Artikel über’s Barfen schreibe, nehme ich mir fest vor, auch dieses Thema anzugehen. Diverse Male kam es nun schon vor, dass in Konversationen mit anderen Hundehaltern fast entschuldigend die Worte “wir füttern ja nur XY, ich weiß dass das nicht so gut ist…” fielen. Und das macht mich schon etwas nachdenklich. Ich weiß, dass es viele Barfer gibt, die sehr rigoros Barfen als einzig wahre Fütterung lobpreisen und alle anderen Menschen dafür an den Pranger stellen, wenn sie es sich denn wagen etwa TroFu oder aus der Dose zu füttern. Aber mal ehrlich, wir doch nicht!
Ganz im Gegenteil würde ich behaupten. In meinen Beiträgen zum Barfen versuche ich stets zu zeigen, dass wir zwar im Moment diese Fütterungsart bevorzugen und auch sehr gut finden, auf der anderen Seite aber rein gar nichts gegen hochwertiges Fertigfutter haben. Genaugenommen kommt bei uns auch fast jeden Tag TroFu zum Einsatz, da ich dieses sehr gerne unterwegs als Belohnung einsetzte. Na und wenn wir mal vergessen haben abends Fleisch auszufrieren? – Dann bekommt Buddy am nächsten Tag eben eine Dose in den Napf! So einfach ist das.
Natürlich finde ich es richtig und wichtig sich ein bisschen mit der Ernährung seines Vierbeiners auseinander zu setzten, zu wissen was er braucht und was eben unnötig oder gar schädlich ist. Aber wenn wir uns den heutigen Hundefuttermarkt mal anschauen, gibt es immer mehr Hersteller, die verdammt gutes, hochwertiges und leckeres Fertigfutter anbieten, das ich jederzeit bedenkenlos dem Zwerg füttern würde. Und wer weiß, vielleicht werden wir das eines Tages auch wieder tun *zwinker* Wer uns schon länger folgt, der weiß auch, dass wir nur deshalb auf’s Barfen umgestellt haben, da Buddy einfach nicht die Menge an Futter gefressen hat, die er täglich gebraucht hätte. Ein Mäkelesser also *augenroll* Und so habe ich alles mögliche ausprobiert, bis wir letztlich bei der Frischfütterung landeten, die endlich dazu führte, dass Buddy sein Idealgewicht erreichte und auch hält. Wir sind also nie aus ideellen Gründen zum Barfen gewechselt, sondern viel mehr aus praktischen.
Und auch wenn ich immer sage, dass die Barffütterung kinderleicht ist, hat sie auch ihre Problemchen. Buddy seinerseits neigt wie viele andere Hunde auch zu Magensäureproblemen, die wir von der Fütterung von beispielsweise Dosenfutter nicht kennen. Also müssen wir sehr genau darauf achten zu lange Nüchternzeiten zu vermeiden und den Fleischanteil [sprich tierisches Protein] nicht zu hoch anzusetzen. Und das ist gar nicht so einfach, wenn Hund z. B. gerne mal sein Gemüse und Obst aussortiert.
Lange Rede…
Ich hoffe, dass wir euch nun deutlich machen konnten, dass es noch viel mehr gibt, als das Barfen und dass man sich auf gar keinen Fall von fanatischen Frischfleischanhängern verunsichern lassen sollte. Letztlich kommt es nicht unbedingt darauf an was ihr füttert, sondern vielmehr auf die Qualität des Produktes und dass dies die richtige Methode für euch und euren Hund ist.
Hallöchen,
toller Artikel, du sprichst mir aus der Seele. Wir füttern auch roh, einfach weil es nach etlichen Versuchen das Einzige war was Micky genommen hat ohne das wir einen Zauber veranstalten mussten… Anfangs haben wir tatsächlich Fleisch pur gefüttert, mitler Weile bekommt er Gemüseflocken (quasi Fastfoodflocken) dazu, frisches Gemüse nimmt er absolut nicht, wir haben keinen BARF Plan oder irgendwas und wir füttern auch täglich TroFu genau wie ihr unterwegs, zur Belohnung dazu… Insgesamt sollte man sich natürlich mit der Ernährung beschäftigen aber ja, ich denke man kann auch alles übertreiben und dem Hund passiert auch rein gar nichts wenn man mal eine günstige Dose aus dem Discounter gibt,… (Ob man das ethisch möchte ist eine andere Frage)
Viele liebe Grüße und abschließend, ja ich denke wie zu so vielem gehört auch zur Fütterung einfach etwas Bauchgefühl dazu und auch wir essen nicht jeden Tag das gleiche und nicht immer gesund 😉
Alex & Micky