[Manuela Dörr | 2924 Hunde]

[Werbung] Ob Hetzjagden auf Straßenhunde in Rumänien, erhängte Windhunde in Spanien oder grausige Geschichten über Tötungsstationen – an wohl keinem von uns sind all diese Bilder über die Zustände in anderen Ländern Europas vorbeigegangen. Und sicherlich geht es vielen von euch wie mir, man bildet sich ein Urteil, empfindet Wut und Trauer über den Umgang mit dem besten Freund des Menschen und ist entsetzt über die Grausamkeiten unserer Nachbarländer. Doch kann es wirklich sein, dass ganze Landesbevölkerungen so unmenschlich im Umgang mit Tieren sind und ist es tatsächlich so, dass nur wir all diese Hunde retten können?
Diesen und vielen weiteren Fragen ist Autorin und Fotografin Manuela Dörr auf der Spur, als sie sich für ihr Buch 2924 Hunde auf die Reise quer durch Europa begab.

Es begann als Bachelorarbeit für ihr Fotografiestudium und führte dank Crowdfunding zu einem der interessantesten Romane, die ich seit einer ganzen Weile gelesen habe – sowohl von der Komposition des Materials her, als auch inhaltlich. 2924 Hunde und 10 Tierheime ist kein reiner Bildband, kein Erfahrungsbericht und auch keine märchenhafte Fiktion. Vielmehr gelang Manuela Dörr eine äußerst interessante Kombination aus ungeschönten und realen Fotografien und einem fiktiven Roman mit hohem Informationsgehalt. Doch wie kam es zu der Entscheidung für einen Roman statt einem Erfahrungsbericht?
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“Der FotobuchRoman 2924 Hunde ist meine Bachelor Abschlussarbeit vom Fotografie Studium. Ganz klar, dass ich hier Fotografien ins Zentrum meines Projektes gesetzt habe. Okay, aber wie bin ich nun zum Text gekommen? In meinem Auslandssemester in Costa Rica habe ich gebloggt (www.costarica.manueladoerr.de) und dabei festgestellt, dass ich die Themen, die ich behandeln wollte, nicht alleine in Fotografien wiedergeben konnte. Das waren Fakten wie der Kampf um ein Visum, das Buchen eines Fluges und das Erlernen einer Fremdsprache. Im Laufe des Semesters merkte ich, dass die Kombination aus Bild und Text für mich die richtige Form bot. So entstand mein erstes Buch.
Bei 2924 Hunde stand von Beginn an fest, dass ich wieder schreiben würde. Vor Ort habe ich parallel zum Fotografieren bereits viele Interviews mit den Mitarbeitern und Besuchern der Tierheime geführt. Alle Informationen flossen mit in die Geschichte ein.
Entstanden ist ein Roman aus einem fiktiven Text, der die Fakten beinhaltet, und dokumentarischen Fotografien, die die Atmosphäre und die Landschaftsbeschreibung transportieren.” [Manuela Dörr]
Nun muss ich gestehen, anfangs hatte ich keine Vorstellung davon, wie ein solches Buch ausschauen könnte – das machte mich neugierig. Ja, und als ich es dann in den Händen hielt und begann zu lesen, da war mein erster ernüchterter Gedanke nur: Warum? Warum eine fiktive Geschichte um eine Hauptperson schaffen, die nicht nur keinen Bezug zu Hunden hat, nein, die sogar äußerst negative Gefühle für diese hegt? Ganz ehrlich, ich konnte Protagonistin Natalie vom ersten Moment an nicht ausstehen und mir fiel es schwer zu verstehen, warum Manuela Dörr ihrerstatt jemanden von den Tierheimen in anderen Ländern berichten ließ, die so gar keinen emotionalen Bezug zu diesem sehr emotionalen Thema hatte. Doch schon nach wenigen Kapiteln wurde mir klar, dass dies eine äußerst geschickte Idee war. Denn wie kann man besser für den Leser höchst gefühlsbesetzte Inhalte objektiv transportieren, als durch einen neutralen Beobachter.
“Dazu habe ich die Architektin Natalie erfunden, um eine Protagonistin zu haben, die ich frei formen konnte. Durch ihr Verhalten regt sie zum Nachdenken an. Wenn ich jetzt Szenen des Buches erneut lese, ärgere ich mich manchmal über sie und weiß, dass ich anders handeln würde… oder ist das nur eine Illusion?” [Manuela Dörr]
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Nun, ich will euch gar nicht allzu viel vom Inhalt der Geschichte vorwegnehmen. Aber ich kann euch versichern, dass 2924 Hunde an dem stereotypen Bild in unseren Köpfen kratzt – so erging es zumindest mir. Vor mir liegt ein Buch, dass nachhaltig zum Nachdenken anregt und beweist, dass unsere europäischen Nachbarn doch keine Nationen voller Tierquäler und Lebensverächter sind. Auch wenn diese barbarischen Vorgehensweisen gegen Hunde existieren, heißt das keinesfalls, dass die Masse der Menschen in diesen Ländern derartige Methoden gut heißen, gar unterstützen oder nicht bemüht wären, etwas dagegen zu unternehmen. Wir blicken auf diese Leute herab, weil sie zulassen, dass Hunde auf der Straße leben, Essensreste und Abfälle fressen und in – für uns – heruntergekommenen Tierheimgehegen ihr Dasein fristen. Doch geht es diesen Hunden wirklich so schlecht wie wir glauben, haben sie wirklich kein Zuhause und keine Menschen die sie lieben und für sie kämpfen? Und wie schaut es eigentlich hinter den Fassaden unserer Tierheime und Hundehalter aus?
Das ist die Frage, die euch 2924 Hunde und 10 Tierheime ganz ungeschönt beantworten kann.
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An dieser Stelle, liebe Manuela, herzlichen Dank für die tolle Zusammenarbeit und den spannenden Austausch.

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Meine Meinung bleibt meine eigene.

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