Kopf vs. Bauch oder die Geschichte vom Knübbelchen

Etwa Anfang Dezember ertastete ich beim Zwerg während des abendlichen Kuschelns ein Knübbelchen an seinem Ohr. Nachdem ich einen kurzen Blick drauf geworfen hatte war mir klar, das musste ein Insektenstich sein. Immerhin hatte ich zeitgleich auch einige winzige Mückenstiche von einem dieser blutsaugenden Überlebenskünstler kassiert. Dass Buddy hin und wieder am Ohr kratzte bestätigte meine Idee.

Vielleicht waren es sieben, vielleicht auch zehn Tage später, da sah ich beim Spazieren an dem Zwergenohr doch tatsächlich immer noch den vermeintlichen Insektenstich. Irgendwie kam er mir auch größer vor. Daheim tastete ich also nochmal nach und konnte einen richtigen kleinen Knubbel umgreifen. Das gefiel mir überhaupt nicht, aber mein Kopf sagte mir, dass es wohl einfach wieder mal nur so ein Stichmal ist, das der Zwerg schon einige Male nach Zeckenstich & Co hatte. Sicherheitshalber ließ ich auch den Herzmann einen Blick drauf werfen. Der zeigte sich wie zu erwarten absolut unbeeindruckt. Also beschloss ich erstmal abzuwarten. Falls der Knubbel denn im neuen Jahr noch da sein sollte, dann würden wir mal unsere Tierärztin einen Blick drauf werfen lassen. Bis dahin wollten wir das ganze einfach vergessen und schöne Weihnachtstage verbringen.

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Nur leider ist das gar nicht so einfach, wenn man dann alle Nase lang von anderen Hunden die blödesten, schlimmsten und traurigsten Nachrichten hört. Gerade Krebs und Mastzelltumore waren natürlich auch mit von der Partie. Aber nein, mein Kopf sagte mir wieder, dass Buddy ja gerade mal fünf Jahre alt war und so ein Tumor doch eher unwahrscheinlich war. Im Bauch war mittlerweile aber doch eher Unruhe angesagt. Wie schon im letzten Beitrag erwähnt, blieb die Tierarztpraxis über die Feiertage und zwischen den Jahren sowieso geschlossen, also versuchte ich einfach nicht darüber nachzudenken, mir den Stein im Magen logisch wegzudenken, wenn selbst die Schwiegermutter beim Begrüßen gleich den Knubbel ertastet und ich insgeheim doch jeden Abend herumtaste ob er wohl größer oder kleiner geworden ist. Aber dafür in die Klinik fahren? – Unsinn! Wir würden einfach warten, bis unsere Ärztin im neuen Jahr wieder da sein würde. Und so sagte ich mir jeden Tag, dass alles in Butter sei. Und so schlief ich nachts schlecht und hatte Albträume. Mir kamen bei traurigen Filmen die Tränen (und wer mich kennt weiß, dass das definitiv nicht normal ist 😉 ) und ich dachte alle Worst-Case-Szenarien durch. Dann kam endlich der 2. Januar und gleich morgens standen wir beim Tierarzt auf der Matte. Eigentlich wollten wir ja noch ein paar Tage warten. Aber uneigentlich musste ich einfach sofort und auf der Stelle Gewissheit haben.

Wir hatten Glück, es war nichts los in der Praxis und wir kamen ruckzuck dran. Unsere Tierärztin untersuchte dann den Knubbel ganz ausgiebig. Und ihr könnt euch vorstellen, das machte mich nicht weniger nervös. Dann die erlösende Nachricht: Es ist bloß ein Atherom, eine zugesetzte Talgdrüse! *luftsprunghochzehnmach* Schwuppdiwupp war das Ding ausgedrückt und desinfiziert. Außerdem bekam ich noch die aufmunternden Worte mit auf den Weg, dass ein Mastzelltumor in dem Alter bei solchen Rassen doch eher unwahrscheinlich sei. Im ersten Moment hat mich das unendlich erleichtert. Aber ich bin mir sicher, beim nächsten Knübbelchen dass ich finde, wird die Betonung auf „eher unwahrscheinlich“ im Sinne von „möglich“ liegen *hüstel*

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Ganz sicher werde ich aber nicht noch einmal auf die rationale Stimme bei so einem emotionalen Thema hören und das wochenlange Kopfkino lieber gegen sofortige Gewissheit eintauschen. Lieber einmal zu viel zum Tierarzt, als einmal zu wenig.

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