Meilenstein Baldeneysteig

[Werbung*] Einfach machen – Das Motto, das mich im letzten Jahr immer öfter begleitet hat. Und so ging es für Buddy und mich Anfang Juli auf unseren ersten anspruchsvolleren Wanderweg, den Baldeneysteig in unserer Heimatstadt Essen.

So viele Ideen und Vorhaben sind im Laufe meines Lebens in den tiefen irgendwelcher Gedankenschubladen vergraben worden – totgegrübelt und mit Vorurteilen und Ängsten überschüttet. Dann hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Ich betrachte nichts mehr als selbstverständlich und habe gelernt, dass man etwas, was heute noch zum Alltag gehört, morgen bereits verloren haben kann. Doch das Gute an dieser Lehre ist, dass ich mir auch darüber bewusst geworden bin, wie viel man jeden Tag gewinnen kann. Wenn man es denn zulässt.

DAS TRÄUMCHEN VOM BALDENEYSTEIG

Seit 2017 verläuft der Baldeneysteig mit 26,7 Kilometern und 600 Höhenmetern rund um den Baldeneysee durch die Wälder und Felder unserer Heimat. Auf vielen unserer Gassistrecken begegnet er uns tagein, tagaus mit seinen Wanderzeichen. Fünf Jahre, in denen immer wieder der Gedanke in mir aufkam, diesen Weg einmal komplett gehen zu wollen. Doch gleich im nächsten Moment fielen mir zahlreiche Gegenargumente ein. *hüstel* Erst war er zu lang, zu anstrengend, hatte zu viele Steigungen. Dann sah ich eine zeitlang nur noch die zwei, drei schwierigen Stellen, die ich niemals meistern würde. Später kam die hypothetische Gewissheit, ich würde mich damit nur maßlos körperlich überfordern, meinem Körper letztlich schaden und frustriert zurückbleiben. Ganz zu Schweigen von den Anforderungen, die ich Buddy aufhalsen würde. *räusper* Und so begrub ich den Baldeneysteig immer wieder in seiner Schublade.

Informationstafel Baldeneysteig am Parkplatz Heissiwald

Mitte Juni bewegte sich dann etwas. Es war Feiertag, das Herrchen war auf einem Geburtstag und ich hatte Lust auf Bewegung, draußen sein und ein klein bisschen Abenteuerduft. *zwinker* Also schnappte ich mir den Zwerg, schulterte den Hunderucksack als Backup und machte mich auf den Weg. Wir liefen einfach zuhause los, durch die heimischen Wälder bis zum Baldeneysee, dann weiter nach Werden. Zurück ging es mit der Bahn. Und es was großartig.

Als wäre ein Knoten geplatzt hatte ich, zuhause angekommen, Lust auf mehr. Mehr bewegen, mehr wandern, mehr Natur und frische Luft, mehr Heimat entdecken, mehr Zeit mit Buddy unterwegs. Sofort kam mir der Baldeneysteig wieder in den Sinn, der uns auch auf dieser Strecke begegnet war. Wenn wir diese 8 Kilometer spontan gegangen waren, warum sollten wir dann nicht auch den Baldeneysteig in mehreren Etappen schaffen? Und wenn nicht jetzt, wann dann? Einfach machen.
Rund zwei Wochen später stand der Juli in den Startlöchern, ich hatte den gesamten Wanderweg digital gesichtet, in drei Touren unterteilt und diese für Freitag-, Samstag- und Sonntagnachmittag angedacht. Für Eventualitäten, die mir Sorge bereiteten, hatte ich vorgesorgt. Für Buddy nahm ich den Hunderucksack mit, falls es für ihn zu viel würde, und für mich meine Wanderstöcke, falls es für mich zu kniffelig würde. Ich war bereit und freute mich auf dieses kleine, große Abenteuer.

ETAPPE 1. VON DER STAUMAUER WERDEN ZUM BALDENEYER BERG.

2:17h. 9,4 km. 150 Hm.
Kurz vor 16 Uhr am Freitagnachmittag setzte uns unser Pinschermobil an der Staumauer in Werden ab. Von hier aus sollte es im Uhrzeigersinn über das Stauwehr, hinauf zum Heissiwald, wieder abwärts zum Kruppwald, an der Villa Hügel vorbei weiter in den Joggerwald, hinab zur Kluse und wieder hinauf bis auf den Baldeneyer Berg gehen. Ich hatte diesen Startpunkt gewählt, um die Anstiege, vor denen ich am meisten Respekt hatte, gleich zu Beginn abhaken zu können. Das Wetter war zwar sonnig und sommerlich warm, aber nicht zu heiß.

Die ersten Schritte waren schnell gemacht, es ging über die Staumauer und schon ließen wir den trubeligen See hinter uns. Noch kurz einige Meter an der Ruhr entlang, schon führte uns unser Weg über Freiherr-von-Stein Straße und B224 an den Fuß der Hänge des Heissiwaldes. Über gut einen Kilometer ging es nun stetig bergauf, zum Großteil auf schmalem Pfad, was am Ende zwar ein wenig anstrengend bei Sommerwärme, aber absolut nicht problematisch war. Im Gegenteil, wir beide haben es genossen. Als Belohnung hatten wir nach 1,7 km den ersten Aussichtspunkt erreicht, der einen fantastischen Blick auf den Baldeneysee samt Staumauer inklusive unserem Startpunkt, die grünen Ruhrtalhänge und ein bisschen vom Stadtteil Werden bot. Eine feine Sache sehen zu können, wo man gerade langgelaufen war. *schmunzel* Ein paar Fotos später ging es dann auf bekannten, breiten Schotterwegen einen guten Kilometer durch den Heissiwald, am Wildgatter vorbei bis zum dortigen Parkplatz. Für uns eines unserer Gassigebiete und obendrein nicht allzu voll, also durfte der Zwerg erstmal ein bisschen offline herumschnüffeln.

Erste Etappe auf dem Baldeneysteig - Stauwehr, Aussichtspunkt Heissiwald mit Pinscher Buddy

Hinter dem Parkplatz ging es für uns dann wieder auf schmalere Pfade in den Wald. Vor uns lag der Abstieg, vor dem es mich im Vorfeld immer wieder etwas gegruselt hatte: Ein schmaler, teils steiler, wurzeliger Pfad, hin und wieder mit Gefälle links, rechts oder beidseits. Und ja, meine Höhenangst meldete sich recht bald, *hüstel* gleichzeitig war ich aber so begeistert von dem großartigen Waldstück samt Felswand und alten Bäumen, dass ich mutig meine Wanderstöckchen zückte und mich mit Buddy im Schlepptau (oder besser gesagt er mit mir *lach*) an den Abstieg machte. 500 Meter später standen wir wieder an der B224, um diese erneut zu queren. Auf der anderen Straßenseite schlüpften wir dann in den weitläufigen, uns gut bekannten Kruppwald mit seinem dichten, dunklen Grün. Überwiegend auf Schotterwegen ging es nun mal auf, mal ab gut 2,5 km angenehm schattig und kühl im Wald bis an der Villa Hügel und dem Hügelpark vorbei zur Siedlung Brandenbusch. Nur wenige Mountainbiker begegneten uns dort, so dass der Zwerg entspannt zumeist offline seinen hündischen Interessen nachgehen konnte. Bisher war alles perfekt gelaufen und ich war richtig guter Dinge.

Dann erwartete uns ein kleiner Dämpfer. Am Rande des Hügelparks führte der Wanderweg scheinbar in ein umzäuntes Gebiet, an deren schmalem Zugang allerdings das Wegzeichen entfernt worden war, zudem das Tor direkt nebenan nach Privatgrundstück ausschaute und am Hügelparkeingang rechter Hand das Hundeverbotsschild prangerte. Einen Augenblick überlegte ich. Es war warm geworden, wir hätten schon längst eine Pause machen sollten und Buddy hechelte vor sich hin. Ich entschied mich kurzerhand außenherum zu gehen und später wieder auf den offiziellen Weg zu stoßen. Da uns nun einige Meter an Asphalt an der Straße bevorstanden, ließ ich den Zwerg – unter etwas Protest *schmunzel* – in seinen Rucksack steigen und machte mich auf den Weg hinauf zur Frankenstraße und so herum bis zum Joggerwald.

Erstmals war auf unserer Wanderung die Stimmung ein wenig im Keller. *räusper* Gerade auf dieses kleine Stückchen unbekannten Wald war ich gespannt gewesen. Naja. Gut einen Kilometer Straße und Sonne später erreichten wir wieder den schattigen Wald und machten endlich, nach 7,5 km auf dem Zähler, eine ordentliche Trinkpause. Wieder erfrischt suchten wir uns anschließend unseren Weg durch den uns bekannten Joggerwald hinab zur Kluse, um wieder auf den Baldeneysteig zu treffen. Klappte wunderbar. Auch wenn die Füße nun langsam müde wurden. *zwinker*

Pinscher Buddy macht in seinem Hunderucksack eine Pause vom Wandern

Nachdem wir den belebten Parkplatz an der Klusenkapelle passiert hatten, liefen unter der Brücke Lerchenstraße durch und machten uns an den letzten Aufstieg des Tages, hinauf zum Baldeneyer Berg. Es ging überwiegend über uns bekannte Schotterwege in angenehmen leichten Steigungen gut voran durch locker waldiges Gebiet mit einigen wenigen Grundstücken. Auf den letzten 500 Metern ging es dann nochmal straff bergan, teils auf urigen Pfaden und schon standen wir auf dem großen Parkplatz auf dem Baldeneyer Berg – Etappenziel erreicht.

An diesem Abend fielen der Zwerg und ich nur noch auf die Couch. *lach* Und in diesem Moment konnte ich mir noch nicht wirklich vorstellen, dass wir am kommenden Tag wieder frisch und motiviert weiterwandern würden. *schmunzel*

ETAPPE 2. VOM BALDENEYER BERG ZUM HAUS SCHEPPEN.

2:44h. 11,3km. 210Hm.
Samstagmorgen sah die Welt schon wieder anders aus, Buddy und ich hatten uns über Nacht gut regeneriert und ich freute mich schon am Nachmittag die nächste Etappe zu gehen. Bevor es losging entschied ich mich noch, nach den Erfahrungen vom Vortag ein paar Anpassungen vorzunehmen, denn Versuch macht kluch. *zwinker* Ich entschied mich statt meiner festeren Wanderhalbschuhe lieber meine leichten Laufschuhe zu tragen, die ich auch im Alltag bevorzugte. Zwar hatten die weniger Profil, aber die fehlende Trittsicherheit sollten im Zweifel meine Stöckchen rausholen. Außerdem sollte uns mein Wanderrucksack statt des Hunderucksacks begleiten, da Buddy diesen weder gebraucht noch unbedingt gewollt hatte. Als Sicherheitsbackup packte ich sein Tragetuch ein.

An jenem Samstag war es eindeutig etwas wärmer als am Tag zuvor, weshalb wir lieber etwas später, nach 16 Uhr, an unserem Startpunkt auf dem Baldeneyer Berg eintrafen. Unsere heutige Tour sollte uns von dort durch die nördlichen Hänge runter bis zum Ufer des Baldeneysees führen, von dort durch das Vogelschutzgebiet Heisingen, über die alte Eisenbahnbrücke auf die Südseite des Sees nach Kupferdreh. Dort wollten wir noch über die Dilldorfer Höhe hinauf bis zur Hammerstraße, insgesamt gut 8 km Strecke.

zweite Etappe Baldeneysteig - Wälder auf der Nordseite, Pinscher Buddy auf Schotterweg, Blick auf den See

Die ersten Meter ging es mal über Schotterwege, mal auf schmaleren Naturpfaden durch die bewaldeten Hänge am Nordufer des Baldeneysees. Große Teile dieser Strecke waren uns von zahlreichen Gassirunden bekannt. Die Sonne strahlte bei gut 26 Grad vom Himmel und ich machte mir anfangs etwas Gedanken, ob die Tour für Buddy nicht zu anstrengend werden würde, bei diesem Wetter. Wald hin oder her, vor uns lagen einige sonnige Abschnitte, nicht zuletzt wegen der herben Verluste an der Baumfront durch die Stürme und Brände des letzten Jahrzehnts. *seufz*
Ein paar andere Wanderer und trinkfreudige Freundesgruppen begegneten uns übrigens auf diesen ersten Kilometern *schmunzel* alles super freundlich und entspannt.

Nach gut 2 Kilometern erreichten wir dann den Uferweg des Baldeneysees, an dem es zwar eindeutig trubeliger als in den Hängen war, aber auch deutlich angenehmer temperiert. Auf flachem Asphalt und Schotter kamen wir zügig voran, wurden von einer frischen Brise und dem kühleren Klima des Sees verwöhnt und Buddy bekam obendrein noch an zwei Stellen die Gelegenheit zum Planschen, was ihm einen regelrechten Energieboost gab. *lach*

Baldeneysteig in Heisingen, Vogelschutzgebiet und Eisenbahnbrücke

Rund 3 Kilometer ging es für uns am See entlang, dann kam die alte Eisenbahnbrücke in Sicht, die uns auf die Südseite des Sees bringen sollte. Wir hatten Glück und erwischten, trotz der vielen Menschen unterwegs, vor der Brücke eine freie Bank um ein kleines Päuschen zu machen. Perfekt. Zehn Minuten später machten wir uns auf um die Brücke zu überqueren und somit die Nordseite des Baldeneysteigs abzuhaken. *yay* Nun wusste ich schon vorher, dass die Brücke für Buddy und mich nicht ganz easy peasy werden würde. Bei mir kam hier jedes Mal meine Höhenangst ins Spiel, der Zwerg hatte dagegen mit dem Holzuntergrund zu hadern, der bei jedem passierenden Jogger und jedem Fahrrad leicht in Bewegung geriet. Aber wir meisterten auch diese Herausforderung und feierten das Erreichen der anderen Seite umso mehr. *lach*

Einige Meter ging es nun weiter am Ufer entlang, bevor uns der Weg hinauf durch ein recht neues, schickes Wohnviertel in die Hänge auf der Südseite führte. Ich war froh, dem Trubel am Seeufer nun entfliehen zu können und ins schattige Grün zu schlüpfen. Rund dreihundert Meter ging es nun angenehm bis knackig bergan, bis wir das obengelegene Wohnviertel Dilldorfer Höhe erreichten. Hier ging es durch einen kleinen Park mit Spiel, Sport und angelegten Hügeln, vorbei an einem kleinen Feld und einem größeren Grundstück, bevor wir wieder auf naturbelassere Wege gelangten. Nach gut 2 Stunden und 7,5 Kilometern hatten wir den schönen Augustasteig erreicht, der uns naturnah und schattig grün hinauf zur Hammerstraße führte. Schon bevor wir diese erreichten, wusste ich, dass wir nicht, wie geplant, hier unsere Tagesetappe beenden würden. Buddy war noch richtig gut drauf, ich ebenso, und ich hatte Lust weiter zu wandern. Am liebsten bis zum Haus Scheppen bei Kilometer 11 des Tages.

Auf dem Baldeneysteig in Kupferdreh und Dilldorf, Wiesen, Wohngebiete und ein Park

Also überquerten wir die Hammerstraße zweimal innerhalb von 700 Metern, folgten einer kleinen Anliegerstraße, dann einem kurzen Pfad um auf der Magrefstraße zu landen. Rund 250 Meter ging es jetzt über unschönen sonnigen Asphalt, den der Zwerg zum Glück dank Grün am Straßenrand etwas meiden konnte, um anschließend auf einen hübschen Hohlweg bergab zu gelangen. Hier kamen wir zum ersten Mal ins straucheln, was die sonst so gute Beschilderung des Baldeneysteigs anging. Also griff ich für die nächsten ein, zwei Gablungen auf den gpx-Track zurück. Der Hohlweg führte uns vorbei am Lux Kotten zum Fuß der kleinen Halde am Baldeneysee – und somit der zweiten Herausforderung, vor der es mich im Vorfeld immer gescheut hatte. *räusper* Um von dieser Seite auf die Halde zu gelangen, musste man einen unbefestigten, steilen Weg heraufkraxeln, der sowohl meine Trittsicherheit als auch meine Höhenangst fordern würde. *hüstel*

Baldeneysteig auf der Halde am Baldeneysee, Pinscher Buddy im Birkenwäldchen

Mithilfe meiner treuen Wanderstöcke und einem ermutigend (vielleicht auch drängelnd *lach*) dreinblickenden Zwerg schaffte ich es aber sicher und stolz wie Oskar oben anzukommen – auch wenn es mittig einen kleinen, fiesen Höhenangstmoment gab. *hust* Aber gerockt ist gerockt. *highfive* Auf der Halde erwartete uns dann die Belohnung in Form eines frischen Lüftchens, golden durch die Birken schimmernder Abendsonne und einem feinen Blick auf den See unter uns.

Nach 11,3 Kilometern und 3:21 Stunden (davon 2:44 h in Bewegung) trafen wir am Haus Scheppen ein und machten uns zufrieden auf den Heimweg.

ETAPPE 3. VOM HAUS SCHEPPEN ZUR STAUMAUER WERDEN.

1:08h. 4,77km. 120Hm.
Am Sonntag erwartete uns nicht viel mehr als ein Spaziergang. Dadurch, dass wir am Vortag 11 km statt der geplanten 8 km gegangen waren, blieben nur noch knapp 5 km übrig. Mit dem Wechsel von Rucksack und Schuhen an Tag zwei war ich mehr als glücklich gewesen, weder schmerzende Füße noch ein schwitziger, verspannter Rücken hatten sich gemeldet. Und auch der Stauraum war so deutlich besser genutzt, wo Buddy sowieso nicht getragen werden wollte. *schmunzel*

Vielleicht gegen 16.30 Uhr trafen wir an unserem Startpunkt Nummero drei alias Haus Scheppen ein. Unsere heutige Tour würde vor allem über die Felder Fischlakens oberhalb des Baldeneysees bis nach Werden und zurück ans Seeufer führen, um dann an unserem Ausgangspunkt, der Staumauer, zu Enden.

dritte Etappe Baldeneysteig - unterwegs in Fischlaken, zwischen Feldern und See, Pinscher Buddy genießt den bewölkten Tag

Das Wetter war deutlich angenehmer, es war bedeckt und nicht allzu warm, als wir uns auf den Weg entlang der Felder rund um den Maas Hof machten, ein bisschen Wald und ein kleines Stückchen Roadwalk vorweg. Es ging mal über unbefestigte Feldwege, mal über Asphalt. Mit wenigen Steigungen schlängelte sich der Weg stetig durch Fischlakens Landschaft. Immer mal wieder erhaschte man einen Blick auf den See. Das passierte auf dieser Etappe so oft, dass man schon fast ein wenig übersättigt von schönen Aussichten war. *lach* Sonntagstypisch trafen wir auf so einige Wanderer.

Die ersten zweieinhalb Kilometer waren für uns gut bekanntes Gassiterrain. Vielleicht war das der Grund, der dafür sorgte, dass ich ein wenig unaufmerksam eine Abzweigung in ein uns unbekanntes Wäldchen verpasste *hüstel*, was ich erst unten am Seeufer bemerkte. Zurückgehen, Werden auslassen oder einen Umweg gehen war die Frage – ich entschied mich für letzteres und so liefen wir ein Stück am See entlang, um dann wieder, nicht unanstrengend, *hüstel* bergan nach Werden hinein zu gelangen und so auf den Baldeneysteig zu treffen. Back on Track ging es nun einige Meter durch ein Wohnviertel, um dann den Friedhof zu überqueren, was mir ein wenig befremdlich erschien (so in Wandermontour zwischen den Angehörigen an den Gräbern). *räusper* Auf den letzten Metern führte uns dann ein schmaler, asphaltierter Fußweg schlängelnd bergab zum Seeufer. Auch hier erwartete uns noch eine Extraportion Ausblicke dezent hinter Brombeerranken versteckt.

Und schon waren wir nach einer guten Stunde auf der Zielgeraden mit Blick auf das Stauwehr. Der Wind blies uns angenehm um die Ohren, der Zwerg stiefelte enthusiastisch vorweg und ich ließ, mit ein bisschen kribbeligem Stolz im Bauch, den Blick schweifen. *schmunzel* Da standen wir also an dem Punkt, an dem ich zwei Tage zuvor erstmals den Rucksack geschultert und mit Buddy gemeinsam die ersten Schritte auf dem Baldeneysteig getan hatte.

Baldeneysteig am Stauwehr Werden

26 Kilometer. 580 Höhenmeter. Drei Tagesetappen – Wir hatten es tatsächlich endlich gewagt und durchgezogen. Und es war einfach nur großartig. *yay*

Während der Zwerg und ich am verabredeten Treffpunkt auf Herrchen und Pinschermobil warteten, erwischte ich mich bereits dabei, über die nächste Wanderung nachzudenken. *grins*

WER WAGT GEWINNT.

Der Baldeneysteig war ein ganz besonderes Erlebnis für Buddy und mich. So lange war er immer im Hinterköpfchen als Idee herumgespukt, um dann schlussendlich nach 5 Jahren zu unserem ersten längeren Wanderweg-Projekt zu werden. Und welcher Weg hätte sich für diese Premiere besser geeignet als jener, der direkt vor unserer Haustür durch die Heimat verläuft, obendrein durch eines der schönsten Gebiete unserer Stadt.

Diese Erfahrung hat mir in so einigen Punkten Mut gemacht und mir nochmal mehr Selbstvertrauen in puncto eigene Fähigkeiten gegeben, sowie Vertrauen darauf, diese richtig einschätzen zu können. Das alles hat einiges in mir bewegt und ins Rollen gebracht. Auch was den Zwerg und unsere Beziehung betrifft, habe ich wieder einiges gelernt. Bei all den Dingen, die wir erlebt haben, erwische ich mich immer wieder dabei, ihn vor allem und jedem behüten zu wollen und mache mir im Vorfeld unglaublich viele Gedanken. In diesen drei Tagen unserer Wanderung habe ich festgestellt, dass diese Grübeleien und die Übervorsicht hier genauso unangebracht sind, wie bei meinen eignenen Belangen. Es war völlig ausreichend Buddy und sein Wohlbefinden im Auge zu behalten, einen Backup-Plan zu haben und mich darauf zu verlassen, dass ich ihn gut genug kenne, um auf meine Einschätzung zu vertrauen.

FAZIT – BALDENEYSTEIG MIT HUND

Der Baldeneysteig ist in meinen Augen ein ziemlich gelungener Wanderweg durch den wunderschönen Süden unserer Heimatstadt. Auch wenn der ein oder andere Asphaltabschnitt und etwas trubeligere Stellen am See dabei sind, finde ich ihn mit seinen vielen gassitauglichen Waldabschnitten und den angenehm naturbelassenen Pfaden wunderbar geeignet für Mensch-Hund-Teams gemeinsam auf Tour.

Sicherlich gibt es einige Abschnitte, die Trittsicherheit bei Zwei- und Vierbeiner erfordern sowie einige steilere Passagen. Es ist kein Spaziergang. Für uns war es aber letztlich alles gut machbar und hat uns als Team Freude bereitet.

Pinscher Buddy am Aussichtspunkt Heissiwald auf dem Essener Baldeneysteig

By the way: Unsere Wanderungen findet ihr auch in meinem Wanderapp-Profil bei Komoot.

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