Kettwiger Panoramasteig – Drei Tage. 35 Kilometer.

[Werbung*] Nachdem wir den Baldeneysteig Anfang Juli beendet hatten, wusste ich, ich wollte auch den Kettwiger Panoramasteig wandern. Es sollten aber noch einige Wochen samt anderer, großartiger Wanderungen vergehen, bevor wir bereit für den zweiten großen Essener Steig waren.

Der Kettwiger Panoramasteig schließt im wahrsten Sinne des Wortes nahtlos an den Baldeneysteig an, indem sich beide einige gemeinsame Meter beim Aufstieg hinauf zum Heissiwald samt Aussichtspunkt teilen. Bald danach trennen sich dann aber die beiden Essener Steige. Während der Baldeneysteig weiter seinen Kurs entlang der Nordseite des Baldeneysees hält, verläuft der Kettwiger Panoramasteig in die andere Richtung auf der nördlichen Seite der Ruhr durch die Stadtteile Schuir und Kettwig, quert dann am Kettwiger Stausee zum südlichen Ufer und macht seinen Weg über Kettwig vor der Brücke über Wald und Felder hinüber bis nach Werden.

JA, NEIN, VIELLEICHT

Dass wir die rund 35 Kilometer nicht in einer Tour gehen würden, das stand natürlich von Anfang an fest. Nachdem wir in den Wochen zuvor einige Wanderwege gegangen waren, entschied ich mich für drei Etappen. Die erste sollte mit rund 12 km den Großteil der Südseite des Panoramasteigs abdecken, Etappen zwei und drei dann die Nordseite mit ihren gut 20 km.

Ich gebe zu, ich war ein wenig hin und her gerissen. Einerseits hatte ich den Ehrgeiz, nach dem Baldeneysteig auch die beiden anderen Steige zu gehen. Andererseits schreckten mich eigenes Wissen und Berichte anderer über die vielen öden Asphaltabschnitte des Panoramasteigs etwas ab. Ich entschied mich also erstmal, den in der Wandercommunity oftmals als schöner beschriebenen Südteil zu wandern und den Nordteil dann ggf. beizeiten nachzuholen.

ETAPPE 1. VON WERDEN NACH BF KETTWIG STAUSEE

2:54 h. 12,1 km. 290 Hm.
Sehr spontan entschied ich mich an einem Dienstag Nachmittag den südlichen Teil des Kettwiger Panoramasteigs zu wandern. Es war angenehm temperiert, obendrein fein bewölkt und meine Akkus recht gut gefüllt – das wollte ausgenutzt werden. *grins* Ruckzuck waren Wanderrucksack und Schuhe geschnürt, Zwerg und Zweibein in outdoortaugliche Schale geworfen und das Pinschermobil gen Essen-Werden gelenkt. Als Startpunkt hatte ich mich nicht für den S-Bahnhof entschieden, sondern für einen Einstiegspunkt etwas weiter oben gelegen, am Rande des Wohnviertels, was ich auf der Trubelskala deutlich netter für Buddy (und mich) fand.

Auf dem ersten Kilometer ging es mitunter straff bergauf, zumeist auf schmalem, gut befestigtem Weg bis hin zu einem breitem Waldweg. Die ersten tollen Aussichten gab es bereits nach wenigen Minuten in regelmäßigem Abstand, so dass wir eher langsam voran kamen. *hüstel* Raus aus dem Wäldchen folgte ein knapper Kilometer recht eben auf schmaler Straße, vorbei an vereinzelten Grundstücken. Diesen Abschnitt kannten wir bereits von zahlreichen Gassirunden. Und just als man den Asphalt leid wurde, ging es wieder auf naturbelassene, schmale Pfade. Eine Weile führte uns dieser wirklich schöne Trail mitten durch den Wald, hügelig mit einigen steileren Passagen wand er sich sehr naturbelassen um Bäume und Grün herum. Hier kamen fleißig meine Stöckchen zum Einsatz und es machte uns beiden richtig Laune.

Bevor wir wieder aus dem Wald schlüpften warteten wir noch einen kurzen Regenschauer ab. Dann ging es erst über einen schmalen Wiesenpfad, um den nächsten Asphaltabschnitt entlang von Feldern und Höfen abzureißen. An diesem bewölkten Tag nicht allzu unangenehm und doch einfach nicht unsere favoritisierte Wegform. *räusper* Auch hier war es gerade der Moment, als man den Straßenbelag richtig satt hatte, dass es wieder hinein ins Grün ging. *schmunzel* Der Weg führte uns umgeben von urigem Farn endlich hinein ins Oefter Tal, auf das ich mich ganz besonders gefreut hatte. In der Vergangenheit hatten wir nämlich immer mal in diesem Gebiet auf Tour gehen wollen, aber nie einen passenden Zugang mit Parkmöglichkeit gefunden.

Per Pedes unterwegs sollte es nun aber endlich klappen – und ich wurde nicht enttäuscht. Unbefestigte Waldwege in schmal und breit wechselten sich mit Schotter ab, umgeben von vielen herrlich alten Bäumen. Auf gut zwei Kilometern ging es erst kontinuierlich bergab. Am tiefsten Punkt mussten wir nochmal ein paar Meter Asphalt entlang einer Weide mitnehmen, bevor es an den Oefter Bach zum Pfotenkühlen ging. Leider führte auch dieser, wie so viele Bäche, kaum Wasser, für eine kleine Erfrischung reichte es aber allemale. Über eine beschauliche Holzbrücke ging es nun wieder auf einen Waldweg leicht aufwärts. Hier fanden wir eine nette Bank für ein Päuschen, das wir uns nach sechs Kilometern auf und ab auch redlich verdient hatten.

Erfrischt und bereit weiterzuwandern machten wir uns auf den langen Asphaltabschnitt durch die landwirtschaftlich geprägte Landschaft zwischen Isenbügel und Oefte. Nach einer kleinen Steigung zu Anfang verlief dieser Abschnitt recht flach, zumeist entlang von Feldern und Pferdeweiden. Zu gerne wären wir an ein, zwei Stellen auf den schmalen, waldigen Pfad des Neanderlandsteigs geswitcht, aber nein, wenn schon, denn schon Panoramasteig. *zwinker* Nach gut zwei Kilometern führte uns dann ebendieser kurz über schmalere Pfade zwischen Feldern und durch ein zauberhaftes Miniwäldchen von wenigen Quadratmetern. Hier begegneten uns erstmals auf der Wanderung andere Mensch-Hund-Teams auf Gassirunde, was sich auf dem folgenden Abschnitt häufen sollte.

Ein paar Meter weiter über schmale Straßen, vorbei an vielen geparkten Gassimobilen, wechselten wir dann zum letzten Mal von Asphalt auf Waldboden. Eine Weile lang wanderten wir durch den – als Gassi und Mountainbikestrecke äußerst beliebten – Wald bei Isenbügel, den wir selbst auch von früheren Gassirunden kannten. Aufgrund der höheren Frequentierung und damaligen, nicht ganz angenehmen Erfahrungen, *hust* blieb Buddy allerdings lieber an der Leine. Bald kamen wir dann an den Aussichtspunkt Laupendahler Höhe, einer der schönsten by the way, an dem mehrere Bänke und ein fantastischer Blick auf Kettwig, Ruhr und Stausee zum verweilen einluden. Lange blieben wir allerdings nicht, immerhin hatten wir schon mehr Zeit als mir lieb war unterwegs mit Fotos und Filmerei vertrödelt. *räusper* Die verbleibenden zwei Kilometer hielt ich für einen Klacks, immerhin sollte es nur in einem Schlenker bergab zum Bahnhof Kettwig Stausee gehen. So dachte ich zumindest. *hust*

Die ersten Meter bergab waren gut machbar und hielten als kleines Schmankerl einen knuffigen Baumstumpfpfad bereit. Doch statt dem vermuteten geschotterten Weg erwartete uns bald danach ein richtiger Trail, immer wieder bergauf, bergab führend, gerne wurzelig und an höher gelegenen Kanten entlang, gespickt mit so einigen matschigen Stellen, die über brückenartige Äste zu überwinden waren. *räusper* Einerseits sicherlich einer der schönsten und spannendsten Abschnitte des gesamten südlichen Panoramasteigs, andererseits mit müden Füßen und schwindender Konzentration nicht ganz ohne für mich. *hust* Zwei Mal verpasste ich hier Abzweigungen des ohnehin oftmals kaum sichtbaren Pfads, stand plötzlich an Kanten und musste wieder zurück, was obendrein am schwindenden Akku zehrte. Buddy hingegen war hier scheinbar voll in einem Element und strahlte mit leuchtenden Augen Abenteuerlust aus. *schmunzel*

Irgendwann hatten wir dann aber auch diese letzten Kilometer im wahrsten Sinne des Wortes gemeistert. *highfive* Fast auf Ruhrtalniveau angekommen entstiegen wir dem Wald an der Charlottenhofstraße, die uns auf einem kleinen Fußweg samt Treppchen hinab zur Werdener Straße und den letzten Metern bis zum Bahnhof Kettwig Stausee führte, wo das Pinschermobil schon auf uns wartete. *yay*

Nach 3:44 h (2:54 h in Bewegung), 12,1 km und 290 Hm waren wir an unserem Etappenziel angelangt. Mehr vom Kettwiger Panoramasteig wollte ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich vorläufig gar nicht gehen. Eigentlich. *zwinker*

ETAPPE 2. VON WERDEN ZUM KETTWIGER SCHWIMMBAD.

3:37 h. 15,1 km. 340 Hm.
Nur wenige Tage später stand das Wochenende vor der Tür, es war Freitag und der Wunsch, den Kettwiger Panoramasteig als Ganzes auf der Habenseite verzeichnen zu können, wurde immer lauter. *schmunzel* Also schnappte ich mir nachmittags Sack, Pack und Zwerg und wir machten uns wieder auf den Weg nach Essen-Werden.

Diesmal wollten wir uns also der Nordseite des Panoramasteigs widmen, die mit rund 20 Kilometern fast das Doppelte der südlichen Hälfte misst und für uns perfekt in zwei Etappen gesplittet werden konnte. An jenem Freitag sollte unser Weg vom Bahnhof Werden hinauf in den Heissiwald und wieder hinab ins Wolfsbachtal führen. Von dort aus würde es entlang der Felder nahe der Sternwarte in Essen-Schuir hinüber ins Ruthertal gehen und wieder rauf bis zur Meisenburgstraße. Dann würde uns die Tour noch einige Meter weiter entlang von Feldern im Grenzbereich zwischen Essen und Mülheim a. d. Ruhr bis zur A52 führen. Soweit der Plan. *zwinker*

Wir durchquerten als erste Amtshandlung dieses Wandertages den Bahnhof Essen-Werden durch eine Unterführung um auf der anderen Seite einem steilen Asphaltweg, einem Mix aus Fußweg und Straße, den Berg hinauf zu folgen. Vielleicht hundert Meter weiter schlüpften wir dann schon ins Grün zwischen den Grundstücken dort und stiegen über einen schmalen Naturpfad auch wieder hinab gen Bahnlinienniveau. Hier trafen wir auf einen geschotterten, etwas wild bewachsenen Weg, schnurgerade verlaufend zwischen Bahnschienen (durch einen Zaun getrennt) auf der einen und einem markanten Gesteinsaufschluss auf der anderen Seite. Rund einen Kilometer nach unserem Start machte der Panoramasteig dann einen straffen Linksknick um uns über schöne, naturbelassene Pfade stetig bergauf zum Heissiwald zu führen und sich so für eine Weile mit dem Baldeneysteig zu vereinen. Ein spannendes Gefühl, nur einen guten Monat nach unserem Meilenstein Baldeneysteig die ersten Meter eben jenes Weges wieder zu gehen. Nachdem wir zu diesem Zeitpunkt schon so einige Wanderkilometer auf verschiedensten Wegen für uns verbuchen konnten, fühlte sich dieses Stückchen ganz anders an und doch ganz besonders gut. *schmunzel* Den Aussichtspunkt Heissiwald nahmen wir natürlich auch an diesem Tag mit, immerhin ist der Blick auf den See unschlagbar, hielten uns aber nicht allzu lange auf. Schließlich lagen noch so einige Wandermeilen vor uns.

Eine Weile lang teilten sich beide Steige eine Strecke bis sie sich dann letztlich, nach einigen Metern am Wildgatter entlag, wieder Lebewohl sagten. Während der Baldeneysteig hier Kurs gen See nimmt, wendet sich der Panoramasteig in die entgegengesetzte Richtung nach Essen-Schuir. Wir folgten Schotter und Asphalt, vorbei an einigen wenigen Grundstücken, einem Feld und viel Grüngürtelfeeling am Waldesrand, bis es dann wieder stetig abwärts gen Wolfsbachtal ging. Während der Abschnitt zwischen Heissiwald und Tal für uns weitestgehend neu und daher in vielerlei Hinsicht spannend war (nicht zuletzt was so einige Anwohner-Hundebegegungen anging *hust*), fielen wir mit dem Eintritt ins Wolfsbachtal nach rund 3,5 Wanderkilometern in einen Entspannungsmodus. Buddy durfte hier wie gewohnt von unseren Gassirunden offline nach Lust und Laune seinem Hundekram nachgehen, was er sichtlich genoss. *hihi* Auch bei ihm merke ich immer einen deutlichen Unterschied zwischen neuen Gebieten und Altbekanntem was die Anspannung und – nennen wir es mal – Ernsthaftigkeit angeht.

Entlang des Wolfsbachs ging es bei angenehm schattigen, kühlen Temperaturen durch den Wald. An mehreren Stellen konnte der Zwerg die Pfötchen kühlen und sich ein paar Schlückchen genehmigen. Rund eineinhalb Kilometer genossen wir dieses Seelebaumelnlassen. Dann hieß es ab über eine Brücke, vorbei an zwei, drei Häusern auf einen schmaleren Weg bergauf durch den Wald, stetig Richtung Felder zwischen Sternwarte und Wetteramt – ebenfalls eines unserer Gassigebiete. Bevor wir für eine lange Weile dem angenehmen Schatten des Waldes entrinnen würden, machen wir auf einer kleinen wilden Wiese noch ein kurzes Päuschen zum Trinken und Verschnaufen.

Bald danach fanden wir uns dann auf dem langen, nur kurz unterbrochenen, Asphaltteil des nördlichen Teils vom Kettwiger Panoramasteig. Es war ein sonniger später Nachmittag und auch wenn die Temperaturen noch erträglich waren, kontrollierte ich regelmäßig mit der Hand die Wärme des Straßenbelags für Buddys Pfoten und ermutigte ihn wann immer möglich die Wiesen oder Reitwege am Feldrand zu nutzen, während wir unseren Weg entlang der Felder, über den Schuirweg hinüber ins Ruthertal machten.

Ab der Querung des Schuirwegs betraten wir wieder für einige Meter Neuland, welches sich zumindest zu dieser Stunde als weniger reizvoll als erwartet entpuppte. *räusper* Auf dieser sehr schmalen Straße, gerade eine Autobreite messend, begegneten uns auf kurzer Strecke bestimmt 15-20 Autos, von der Limousine bis zum Pferdetransport, so dass ich Buddy oftmals auf den Arm nehmen und mich mit ihm ins Grün quetschen musste. Nicht ganz so cool *hust* und definitiv ein unwillkommener Slowdown aus dem Bilderbuch.

Bald darauf erblickten wir dann das deutlich ruhigere, idyllisch daliegende kleine Tal zwischen Schuirweg und Ruthertal mit seinen Viehweiden, durchquert vom plätschernden Schuirbach, und ein bisschen wohlverdientem Schatten für uns, bevor wir dann wieder bergan in uns unbekanntes Gebiet gelangten – und das stellte sich als eine der großen, positiven Überraschungen dieses Tages heraus. *bäm* Erst ging es auf Schotter, dann auf einen schmalen Wiesenpfad, der sich zwischen Bäumen und Feldern in einem weiten Bogen stetig bergauf wand. Zwar liefen wir für unseren Geschmack zu lange in der Sommersonne, wurden aber mit Einsamkeit fern von Asphalt und viel Naturfeeling getröstet. *zwinker* Oben angekommen wartete dann nicht nur ein schattiges Pausenplätzchen auf uns, sondern auch ein fabelhafter Panoramablick über das ländliche Schuir. Mittlerweile waren wir knapp 9 Kilometer unterwegs und hatten uns einen beschatteten Schluck Wasser bei all der Sonne mehr als redlich verdient. *zwinker*

Anschließend machten wir uns auf, weiter den Wiesenpfad entlang bergauf um eine Kurve, der uns letztlich zum Feldrand und wieder auf den Asphalt zurück brachte. Hier trafen wir nun auch auf Grundstücke und Gebäude, bevor wir dann die vielbefahrene Meisenburgstraße auf Höhe des Buchholzhofs querten. Zum Glück konnten wir uns schon nach wenigen Metern von dieser trubeligen Verkehrsachse abwenden und zwischen Feldern, Weiden und Apfelplantagen wandern. Unbemerkt müssen wir dort irgendwo die Grenze zwischen Essen und Mülheim a. d. Ruhr überschritten haben und bald schon hatten wir den Punkt erreicht, an dem wir unsere Tour für diesen Tag nach rund 10 Kilometern beenden wollten. Doch trotz Asphaltmärschen und Sommersonne waren der Zwerg und ich erstaunlich guter Dinge, die Akkus liefen noch nicht auf Reserve und es ging endlich ein wunderbar frisches Lüftchen, das einem einen nicht zu verachtenen Motivationskick verschaffte. *schmunzel*

Kurzerhand entschlossen wir uns weiter zu gehen, so lange, wie wir eben lustig waren. *zwinker* Nachdem wir die A52 über eine Brücke überquert hatte, lag vor uns der unglaublich weite Blick über sanft abfallendes Gelände voller Getreide- und Maisfelder unterteilt von kleinen Wäldchen, durchschlängelt von Sträßchen und Feldwegen. Ab jetzt hatte ich keinen gpx-Track mehr in der Hinterhand, da ich die Route ja nicht so weit geplant hatte *hüstel*, doch glücklichweise war die Beschilderung in diesem Abschnitt lückenlos. Wir folgten einer der sich schlängelnden Asphaltstrecken hinab bis zu einer Kreuzung, bogen rechterhand ab und genossen den schattenspendenen Mais für eine Weile. Dann ging es vorbei an einem Grundstück, weiterhin schön schattig dank ein paar Bäumen, *schwupps* durch einen breiten Tunnel unter der A52 lang.

Wir nahmen Kurs auf die Icktener Siedlung, ein Wohngebiet mit typischem Neubaucharakter, und waren somit definitiv wieder auf Essener Terrain. Zur Abendgassizeit hatten wir dort mehrere Hundebegegnungen, nicht alle so angenehm wie man es sich wünschen würde und doch glücklicherweise glimpflich ausgegangen. Die Mischung aus unbekannten Straßen und grenzwertigen Begegnungen brachten spürbar einige Anspannung für Buddy und mich ins Spiel, die man nach 12 Kilometern unterwegs nicht mehr wirklich haben muss (…und sowieso niemals). *räusper* Als wir das Wohnviertel samt der lokalen Gassigänger dann endlich hinter uns gelassen hatten, war ich mir fast sicher, die geladene Anspannung von unseren Schultern abfallen und auf dem Waldboden aufplatschen hören zu können. *schmunzel*

Nun folgte – wie eine kleine Aufmunterung – die zweite schöne Überraschung an diesem Tag. Etwa einen Kilometer lang ging es durch einen zauberhaften kleinen Wald entlang des noch bezaubernderen Icktener Bachs. Im Gegensatz zu so vielen kleinen Gewässern unserer Heimat führte der sogar noch einiges an Wasser, so dass wir schattig, kühl und von einem feinen Plätschern begleitet hinab durch dieses kleine Tal wanderten. Ich fand, das war ein wirklich schöner Abschluss, weshalb ich beschloss an der nächstgeeigneten Stelle unsere Tour für diesen Tag zu beenden… und dann wurde es spooky. *lach*

Bevor wir wieder an eine Straße kamen durchquerte der Panoramasteig auf einem schmalen Pfad ein verlassenes Grundstück mit wucherndem, düsternen und stickigem Grün, nach uns greifenden Brombeerranken, meterhohen Maschendrahtzäunen und einem dezent beklemmenden Ambiente. *räusper* Buddy blieb immer wieder stehen und schaute mich fragend an, ob ich wirklich dort lang wollte und vielleicht auch ob das mein verdammter Ernst sei. *hust* Spätestens nachdem wir dann von einem streitlustigen Eichhörnchen zusammengemotzt und von Baum zu Baum verfolgt wurde *what?!* war ich mir sicher, Wanderweg hin oder her, hier gehörten wir nicht hin *lach* und ich sah zu, dass wir zügig dort weg kamen. Zum Glück war die rettende Straße nicht weit, *grins* wir machten unseren Weg durch ein Wohnviertel und verabredeten uns an einem Treffpunkt mit Herrchen samt Pinschermobil für den Heimweg. Der Panoramasteig führte uns auf rund einem Kilometer über Wohnstraßen und Verbindungswegen bis zur Meisenburgstraße, Höhe Schwimmbad Essen-Kettwig. Gut 14 Kilometer geschafft. *yay* Auf dem Weg zum Parkplatz machten wir dann noch die 4 Stunden und 15 Kilometer voll, was ein waschechter Rekord für den Zwerg und mich als Wanderteam war ♥

Nach 4:09 Stunden (davon 3:27 h in Bewegung), 15,1 Kilometer und 340 Höhenmetern stiegen wir von fabelhaft goldenem Abendlicht begleitet ins Pinschermobil und machten uns auf den Heimweg.
Bilanz: 27,2 km Panoramasteig gewuppt, 7,7 km übrig.

ETAPPE 3. VOM KETTWIGER SCHWIMMBAD NACH BF KETTWIG STAUSEE

1:47 h. 7,73 km. 150 Hm.
Am Sonntag waren wir wieder frisch und fit, hatten morgens bereits unsere Joggingrunde gedreht und standen so am Nachmittag bereit, um die letzten fehlenden Kilometer Panoramasteig in Angriff zu nehmen. *yay* Vom Schwimmbad Essen-Kettwig aus sollte es am Rande von Siedlungen entlang durch Felder und Grün in einem Bogen zum Kettwiger Stausee gehen und von dort aus über die Brücke zum Bahnhof Kettwig Stausee. Knapp 8 Kilometer, eine überschaubare Zahl Höhenmeter und überwiegend leicht begehbare Wege bei bewölktem Himmel sollten nicht allzu herausfordernd werden.

Wir starteten also am Schwimmbad Kettwig, liefen durch eine Wohnstraße, über einen Firmenparkplatz in den Wald. Die Freude über den naturbelassenen Weg sollte nicht allzu lange währen, war es auf den nächsten rund 500 Metern extrem voll mit lokalen Gassigängern. Da der Weg so schmal war und die Anwohner scheinbar auch nicht alle erfreut über das störende Wandervolk, *hüstel* waren die ersten Meter für uns einigermaßen anstrengend. Gerade, als ich langsam einen Anflug von mieser Laune verspürte, traf ich dann auf eine nette Dame mit Hund, die viele, interessierte Fragen zum Panoramasteig und unserer Wanderung stellte und meinen eher verhaltenen Eindruck von den Hundemenschen dort an jenem Nachmittag deutlich aufwertete. *zwinker*

Eine Biegung weiter nahmen wir leicht bergan Kurs auf einen Feldrand und mit einem Mal hatten wir den Weg wieder für uns. Wir tauschten Wald gegen Feld und gelangten bald auf einen breiteren Schotterweg. Von dort aus ging es durch die kleine, landwirtschaftlich geprägte Siedlung rund um An der Pierburg, wo uns ein kleinen Schauer erwischte. *hihi* Wir liefen weiter bis aus schmaler Straße, Feldweg und aus Feldweg Wiesen-Trampelpfad wurde – begleitet von einem herrlichen Panoramablick und einem durchaus angenehmen Bergabmarsch. Von der Wiese führte der Pfad dann wieder in den Wald und auf uns bekannte Wege, über einen kleinen Bergrücken (oder besser gesagt Hügelrücken *zwinker*) mit einer kleinen, feinen Aussicht auf die Ruhr, ein wenig steil hinab ins Ruhrtal, wo wir sowohl die Straße Ruthertal als auch den Schuirbach wiedertrafen. *schmunzel*

Nachdem der Zwerg sich in letzterem nochmal erfrischt hatte, machten wir uns an den knackigen, gut einen Kilometer langen, Aufstieg bis zum Friedhof Kettwig. Unterwegs passierten wir den Aussichtspunkt im Kettwiger Stadtwald, der sicherlich ebenfalls zu einem der schönsten gehört und einen wundervollen Blick auf Ruhr und Ruhrtal bietet. Hier legten wir noch eine kleine Verschnaufpause ein, bevor es vorbei am Friedhof unserem Ziel, dem Kettwiger Stausee, entgegen ging. Bevor wir uns allerdings an den Abstieg zu diesem machen konnten, erwischte uns ein wahrer Wolkenbruch voll Sommerregen. *uiuiui* Es regnete so kräftig, dass ich in Windeseile meinen Regenüberzieher aus dem Rücksack kramte, meine Kamera mit drunter verstaute und mich als Dach über den nicht gerade regenbegeisterten Zwerg hockte. *lach* So schnell der Regenguss gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Während wir uns auf den Weg abwärts durch Wald und Siedlung, vorbei an einem weiteren, nicht ganz so eindrucksvollen Aussichtspunkt, machten, kam sogar die Sommersonne heraus und verwandelte die Natur in ein Dampfbad.

Wir überquerten die Ruhrtalstraße, wanderten durch eines der schicken Neubaugebiete am Stausee und erreichten schließlich dessen Uferpromenade. Sicherlich dank des unbeständigen Wetters war es hier für einen Sonntagnachmittag nicht allzu voll, so dass wir in Ruhe den Kilometer auf dieser beliebten Flanierstrecke bis zur Brücke über die Staumauer zurücklegen konnten. Von hier aus war es nur noch ein kurzes Stück auf der anderen Seeseite entlang und schon standen wir am Bahnhof Kettwig Stausee, dem Ende unserer dritten Etappe und somit dem Abschluss des Kettwiger Panoramasteigs. *highfive* Nach 2:19 Stunden (davon 1:47 h in Bewegung), 7,73 Kilometern und 150 Höhenmetern hatten wir unser Ziel erreicht.

Kettwiger Panoramasteig a la 34,9 Kilometer, 780 Höhenmeter und 7,3 gewanderten Stunden in 3 Tagen – Mission completed. *check*

FAZIT

Schon auf den letzten Metern des Baldeneysteigs plante ich insgeheim den Kettwiger Panoramasteig zu wandern. *zwinker* Auch wenn dieser in der Wandercommunity nicht immer allzu gut wegkommt, was vor allem den vielen Asphaltabschnitten und dem ein wenig zweckentfremdeten Begriffs „Steig“ geschuldet ist, lockte mich auch hier der Gedanke, unsere vielen einzelnen Gassigebiete mit einem großen Rundweg verbinden und neu entdecken zu können. Ja, der Kettwiger Panoramasteig hat nur wenige Abschnitte, die wirklich den Namen Steig verdienen und ja, die vielen Kilometer über Asphalt sind nicht besonders reizvoll. *räusper* Doch neben nicht gerade wenigen, überraschend tollen Aussichten hat mir der Kettwiger Panoramasteig genau das geboten, wonach ich gesucht hatte – Ich habe einen neuen Blick auf unsere Heimat werfen können, ich konnte Altbekanntes neu entdecken und so einiges Neues kennenlernen. Auch wenn mir persönlich der Baldeneysteig als Ganzes deutlich besser gefällt, hatte auch der Panoramasteig so einige wirklich schöne Abschnitte in petto, die ich sehr gerne gemeinsam mit dem Zwerg erwandert habe.

KETTWIGER PANORAMASTEIG MIT HUND

Der Kettwiger Panoramasteig war für uns als Mensch-Hund-Team auf jeden Fall machbar, auch wenn die vielen Asphaltabschnitte, die Schlenker durch Straßen und Wohnviertel samt Anwohnerhunden und der wenige Schatten nicht immer ganz so reizvoll für den Zwerg waren. Die urigen Naturpfade und die diversen Bäche haben Buddy dagegen sichtlich Freude gemacht. Unterm Strich würde ich sagen, dass der Kettwiger Panoramasteig sicherlich mit Hund erwanderbar ist, wenn ich allerdings die Wahl hätte, würde ich definitiv den Baldeneysteig bevorzugen.

Pinscher Buddy und Zweibein Melody wandern auf dem Kettwiger Panoramasteig in Essen

By the way: Unsere Wanderungen findet ihr auch in meinem Wanderapp-Profil bei Komoot.

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