Gemeinsam über die Hürden des Lebens

[Werbung] Es ist kein Geheimnis, dass Tiere, insbesondere Hunde, nicht nur einen positiven Einfluss auf unser Leben haben können, sondern auch eine ganz besondere Rolle bei der Verarbeitung und Bewältigung von Problemen spielen. Buddy und ich haben im Laufe der Jahre jeder für sich und beide zusammen einiges erlebt, durchgestanden und überwunden, von kleinen Stolpersteinen bis hin zu tieferen Tälern. Deshalb bin ich mir sicher, dass diese partnerschaftliche Lebenshilfe keine Einbahnstraße ist, man unterstützt sich gegenseitig und wächst letztlich als Team durch jeden steinigen Weg den man gemeinsam meistert. In Zusammenarbeit mit AGILA möchten wir euch heute von unseren Erfahrungen berichten.

Der Verlust der rosaroten Brille

Wer unseren Geschichten schon eine Weile folgt weiß, dass wir die rosarote Brille schon vor langem bei einem der vielen Stolperer auf unserem Weg verloren haben und bei allem Glauben an die Marmeladenglasmomente des Lebens auch die schattigen Seiten kennen. Natürlich macht es am meisten Freude über die schönen Erlebnisse und Abenteuer zu schreiben, aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille.
Ja, im Leben läuft es nicht immer rund und erst recht nicht immer nach Plan. Hunde werden krank, verletzen sich oder haben Einschränkungen, sie haben Probleme mit Zwei- oder Vierbeinern, geraten in gefährliche Situationen und behalten Traumata zurück, machen Rückschritte, entwickeln Ängste, Unsicherheiten oder Verhaltensänderungen. Und jetzt ersetzen wir das Wort „Hunde“ im letzten Satz einmal durch „Menschen“ und wiederholen das Ganze. Denn nach meiner Erfahrung trifft all das auf uns beide gleichermaßen zu. Klingt jetzt aber doch sehr negativ und schwarzseherisch? Mmh, abwarten. *zwinker*

Stolpersteine und Narben

Wenn ich durch die vielen Geschichten der vergangenen gemeinsamen Jahre blättere, stelle ich immer wieder fest, dass es eigentlich kein Jahr gab, in welchem es keine schwierigen Zeiten oder schlimmen Erlebnisse gab. Wie viel Verzweiflung und Sorge ich schon durchlebt habe, wenn es um Erkrankungen oder Verletzungen bei Buddy ging und wie viel Leid er durchstehen musste. Wie oft der Zwerg durch heikle Situationen bis hin zu Angriffen durch Artgenossen sich nicht nur körperlich kurieren musste, sondern regelrecht traumatisiert war, so dass ich dachte, das würden wir mit allem Training der Welt nicht wieder hinbekommen. Wie sehr ich immer mehr, Stück für Stück, das Vertrauen in so manchen Tierarzt, so manche Behandlung und in die Masse der Hundehalter verloren habe. Buddy erging es da nicht anders, ich konnte zusehen wie er mit jedem Vorfall und jeder Erfahrung von einem aufgeschlossenen, selbstbewussten und sozialen Hund zu einem misstrauischen, zurückhaltenden und bisweilen sogar ängstlichen Hund wurde. Und ganz ehrlich, ich kann es ihm nicht verübeln.
Aber natürlich gibt es nicht nur diese Buddy-Stories aus unserem Leben. Ich selbst habe in den vergangenen Jahren auch so manches auf Zweibeinerebene durchlebt – Hundemensch hin oder her, wäre ja auch seltsam wenn nicht. *zwinker* Und da so etwas nicht in einem Vakuum passiert, haben diese Erfahrungen nicht nur Einfluss auf mich selbst gehabt, sondern auch immer wieder auf Buddy ausgestrahlt. Klar, selbstverständlich prägt uns jede Erfahrung, die guten wie die schlechten. Jedoch habe ich oftmals das Gefühl, dass die negativen Erlebnisse die Angewohnheit haben, besonders drastisch, einschneidend und oftmals unerwünscht Einfluss zu nehmen.

Und doch sage ich nach wie vor, dass die letzten siebeneinhalb Jahre die glücklichsten und wertvollsten meines Erwachsenenlebens waren. Wie kann das sein bei all dem Unglück und Pech, all der Resignation und der Desillusion? – Na, wie ich eingangs schon sagte, eine Medaille hat immer zwei Seiten. *zwinker*

Wo Schatten ist…

Tatsächlich kommt es mir öfters so vor, als würden wir von einer Pechsträhne zur nächsten tappen und das erscheint einem dann unglaublich unfair. Aber jedes Mal, wenn ich etwas aus unserem Leben Revue passieren lasse, sei es im großen Stil beispielsweise bei einem Jahresrückblick oder im kleinen, wenn ich nach einiger Zeit Dinge in Beiträgen verarbeite oder einfach nur zurückdenke, dann sehe ich unterm Strich vor allem das Gute. Jedes Mal. Und das, obwohl ich als Persönlichkeit nun wirklich weit entfernt vom Optimisten bin. *hüstel* Jedes Unglück, jeder Schicksalsschlag und jedes Trauma haben wir gemeinsam überstanden, uns neu aufgestellt und weitergemacht. Und nicht selten sind wir letztendlich gestärkt aus diesen Erlebnissen herausmarschiert.
Buddys Krankheiten haben mich sehr viel recherchieren und nachhaken lasse, ich habe meine Vorstellungen und Dinge wie Ernährungsfragen hinterfragt, fachliche Unterstützung abseits der Ärzte mit ins Boot geholt und so letztlich Wege gefunden, Buddys individuelle Gesundheit so zu unterstützen, wie er es braucht, anstatt so, wie es vielleicht eine Idealvorstellung impliziert. In den letzten zwei Jahren war er auf diesem Wege *klopf auf Holz* frei von Magen-Darm-Infekten, Rückenschmerzen und anderen Erkrankungen.

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Ganz ähnlich lief es mit den negativen sozialen Erfahrungen. Nachdem Buddy zum zweiten Mal ernsthaft von einem anderen Hund verletzt wurde, war bei mir endgültig Schluss mit Kompromissen. Wie schon mal an anderer Stelle erwähnt, war (und ist) es mir egal, wie viele andere Hundehalter genervt sind, weil wir grundsätzlich anleinen und erstmal keinen Kontakt zulassen, ich vehement jeden fremden Hund mit aller Macht von Buddy fern halte und ungehalten auf Sprüche a la „der tut nix“ reagiere. Buddy musste mehrmals ernsthaft in Gefahr geraten bis ich endlich die Reißleine gezogen habe und mich nicht mehr von einer falschen Nettigkeit oder menschlicher Konfliktvermeidung vom für uns richtigen Weg abbringen lasse. Und auch wenn Buddy immer noch bei jedem fremden, freilaufenden Hund am Horizont in den Anker geht, merke ich, dass er sich vertraut entspannt, sobald ich das Ruder der Begegnung übernehme und uns gemeinsam hindurchbugsiere. Genau das ist die größte Bestätigung die man bekommen kann. Gleichzeitig sind diese Situationen aber auch für mich Herausforderungen, denn auch in meinem Kopf spuken all die schlimmen Bilder der Vergangenheit. Ruhe auszustrahlen und selbstbewusst gelassen zu bleiben, selbst wenn der Hund gegenüber fixierend auf uns zupirscht oder mit Karacho angebrettert kommt, während der dazugehörige Zweibeiner entweder nichts tut oder vergeblich ruft, ist für mich nach all der Erfahrung definitiv kein Zuckerschlecken. Hinzu kommen Tage, an denen ich einfach nicht fit bin und nur schwer Stärke ausstrahlen kann. Aber der Gedanke Buddy um jeden Preis den Rücken frei zu halten und ihn zu schützen kann einiges bewegen.
Und so wachsen wir beide mit jeder gemeisterten Begegnung.

Dies sind nur zwei konkrete Beispiele von vielen. Jeder überwundene Stolperstein auf unserem Weg hat auch Gutes zurückgelassen und uns obendrein als Team verbundener, vertrauter und eingespielter gemacht. Das gilt für Vierbeiner- genauso wie für Zweibeinererlebnisse.
Gerade das letzte Jahr war unglaublich schwierig für mich. Buddy an meiner Seite zu wissen, hat mir auf so viele kleine, feine Weisen geholfen nicht zu resignieren und immer irgendeinen Weg zu finden. Ob es nun die stets gleiche, urteilsfreie Zuneigung und Fröhlichkeit ist, die so eine Fellnase einem jeden Tag, egal wie sonnig oder düster, entgegen bringt, oder die simple Tatsache der obligatorischen gemeinsamen Bewegung an der frischen Luft, die den Kopf durchlüftet und immer ein wenig inneren Einklang wiederherstellt. Überhaupt all die kleinen alltäglichen Dinge der Normalität, die dafür Sorgen, dass immer ein Fuß sicher auf dem Boden gehalten wird. Manches Mal fühlte ich mich, als würde ein Sturm alles losreißen und durcheinanderwirbeln, rund um den Buddypart meines Lebens wehte allerdings stets nur eine sanfte Brise, bei der ich zur Ruhe kommen, mich normal fühlen und alles rundherum einmal mit Abstand betrachten konnte.

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All das, was ich erlebte, beeinflusste natürlich nicht nur mich und mein Selbstbild, sondern auch die Sichtweisen der Menschen um mich herum. Für Buddy hingegen spielte das alles keine Rolle, er sah und sieht mich immer mit den gleichen Augen… zumindest soweit ich das beurteilen kann. *zwinker* Das bedeutet natürlich nicht, dass beim Zwerg nicht auch Veränderungen angestoßen wurden. Gerade draußen ist er unterm Strich wesentlich achtsamer und rücksichtsvoller geworden, indem er zum Beispiel nicht mehr ständig kreuz und quer der Nase nach vor meine Füße läuft, sich auch auf langer Strecke zuverlässig meinem Tempo anpasst und noch viel öfter Blickkontakt aufnimmt. Auch scheint er insgesamt noch ein ganzes Stück sensibler geworden zu sein was mich und meine Bedürfnisse betrifft, in der Wohnung ist er noch ruhiger und unaufdringlicher geworden, es wird nicht mehr gemeckert und gequengelt, wenn etwas mal nicht wie gewohnt läuft, und nicht gedrängelt, wenn sich der Zeitplan in die Länge zieht.
Das allerwichtigste, was Buddy mich gelehrt und gerade in dieser Zeit besonders viel Relevanz für mich hat, ist und bleibt aber im hier und jetzt zu leben und die kleinen Momente des Glücks stets wahrzunehmen. Ich denke, das hat in mir auch letztlich die Fähigkeit wachgerüttelt, zwischen all den gemeisterten Hürden das Gute zu erkennen.

Gemeinsam über Stock und Stein

So unterschiedlich Mensch und Hund als Lebewesen auch sein mögen, können sie zu unserem großen Glück eine einzigartige Symbiose eingehen. Wenn ich eines aus unseren bisherigen gemeinsamen Jahren gelernt habe, dann, dass man sich gegenseitig auf völlig unterschiedliche Art und Weise gleichermaßen Kraft und Zuversicht spenden, Mut machen und Unterstützung bieten, Hoffnung geben und Freude schenken kann. Das ist an jedem einzelnen Tag ein Geschenk, gerade auf den holprigen Wegstrecken des Lebens sind diese Dinge jedoch unendlich wertvoll.

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DIE INFOBOX FÜR EUCH
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit und mit freundlicher Unterstützung von AGILA. Danke für den stets angenehmen, inspirierenden und kreativen Austausch!
Meine Meinung bleibt meine eigene. 

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