Veränderungen, die unter die Haut gehen

[Werbung] Ab einem gewissen Punkt im Hundeleben machen wohl die meisten Menschen Bekanntschaft mit dem kritischen Blick. Damit ist nicht etwa der Blick anderer gemeint. Nein, der eigene Blick, den man plötzlich und nicht selten klammheimlich aufsetzt, wenn man den Körper seines vierbeinigen Partners genauer unter die Lupe nimmt und manches in einem anderen Licht betrachtet. Altersflecken, Knübbelchen und Co. nehmen mit dem Alter nicht nur bei uns Zweibeinern zu und sollten zu recht aufmerksam im Auge behalten werden. Dass es aber nicht immer erst dieses gewisse Alter sein muss, zu welcher Last der kritische Blick werden kann und wann der Punkt erreicht war, dass wir uns für eine OP entschieden, davon wollen wir euch heute in Zusammenarbeit mit AGILA berichten.

Ich erinnere mich noch so genau an diesen Tierarztbesuch, als wäre es gestern gewesen. Buddy war gerade drei Jahre alt geworden und hatte am Vorderlauf oberhalb der rechten Pfote einen pechschwarzen Knubbel entwickelt, der mir mit jedem Tag, der verging, ein mieseres Gefühl gab. Als wir an jenem Tag also regulär bei unserer damaligen Tierärztin waren, bat ich sie darum, doch einen Blick auf das unheilvolle Etwas zu werfen. Sie untersuchte es kurz und reagierte unglaublich gelassen mit der Aussage, dass es sich wohl um eine harmlose Alterswarze handle. „Eine Alterswarze mit drei Jahren?“, fragte ich nicht richtig überzeugt. Ja, das sei nicht ungewöhnlich. Nichtsdestotrotz baten wir um eine genauere Untersuchung. Doch auch die Nadelbiopsie ergab außer einer überraschend blutenden Wunde nichts beunruhigendes. Solange sich die Warze nicht plötzlich markant verändern würde, sollten wir uns keine Sorgen machen. Ja, soweit der Plan.

Das unermüdliche Gedankenkarussell

Die Monate und Jahre vergingen und eine Weile lang machte ich mir tatsächlich keine Gedanken. Anderen lieferte ich auf Nachfrage auch unbekümmert die Erklärung, es handle sich um eine simple Alterswarze. Auf Fotos begann ich die Warze immer öfter wegzuretuschieren, immerhin war sie nicht gerade ein Hingucker. *hüstel* Irgendwann, vielleicht war es ein Jahr später, vielleicht zwei Jahre, vermutlich sogar mehr, da bemerkte ich eine Veränderung in meinem Verhalten. Immer häufiger blieb mein Blick an dem dunklen Etwas hängen und immer öfter tastete ich sie mit den Fingern ab, fuhr mit dem Fingernagel unter den überhängenden Teil. War die Warze nicht doch am Anfang kleiner gewesen? So einen Überhang hatte sie doch nicht von Beginn an, oder doch? Immer öfter kreisten solche Fragen in meinem Kopf, die ich dann aber wieder weg schob. Mit der Zeit begann ich regelmäßig mein Fotoarchiv zu durchstöbern, um Vergleichsfotos zu finden, die mich dann letztlich vom Ergebnis her beruhigen konnten. Oder besser gesagt sollten.

Pinscher Buddy - liegt unter einer grünen Decke versteckt und schaut nur mit Nase und Augen raus

Auf Nachfragen anderer wurden meine Erklärungen schnell zunehmend kürzer, ja manches mal fast schnippisch, als wäre es keine Erklärung sondern eine Verteidigung. Ich fühlte mich angegriffen, weil ich das Thema insgeheim gar nicht auf dem Tisch haben wollte. Die Retusche der Fotos wurde immer öfter mal von einem mulmigen Gefühl begleitet, so als wollte man etwas verschwinden lassen. Genauso versuchte ich gar nicht erst genauer auf die Läufe zu schauen, wenn Buddy so dalag, um dem kritischen Blick von vornherein keinen Anreiz zu liefern. Immer mal wieder nahm ich mir in diesen Phasen vor, beim nächsten Tierarztbesuch nochmal einen Arzt drauf schauen zu lassen. Eine Zweitmeinung sozusagen. Dann redete ich mir wiederum ein, so regelmäßig, wie wir beim Tierarzt ein und ausgingen, wäre doch sicherlich einem Profi eine so gut sichtbare, bedenkliche Veränderung nicht entgangen. Und das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass bisher kein Arzt Anlass zur Sorge gesehen hatte. *hüstel* Ebenso rief ich mir immer wieder ins Gedächtnis, wie unsere damalige Tierärztin so überzeugend entspannt sagte, nur eine plötzliche Veränderung sei ein Grund zur erneuten Vorstellung. Und eine plötzliche Veränderung gab es ja definitiv nicht. …oder? Und die andere Frage, die sich hier stellt: Wenn mich die Meinung unserer damaligen vertrauten Ärztin nicht beruhigte, würde es eine weitere Arztmeinung dann auf Dauer schaffen? Vermutlich nicht.

Nichts als die Klarheit

Natürlich war es nicht immer so. Solche Phasen kamen und gingen, oft machte ich mir viele Monate lang überhaupt keine Gedanken. Zumindest solange mein Kopf meinen kritischen Blick unter Kontrolle hielt. Leider neige ich dazu, jede kleine Veränderung bei Buddy, sei es im Verhalten oder aber an seinem Körper, auf die Waagschale zu legen und durch ein Vergrößerungsglas zu betrachten. *hüstel* Oftmals absolut unnötig. Mit so einigen zwergischen Knubbeln war ich schon samt Bauchschmerzen meinerseits beim Tierarzt gewesen, von Stichmalen bis hin zu verstopften Talgdrüsen. Immer harmlos. So oft hatte ich derartige Pickelchen daheim sorgenvoll beobachtet, bis sie sich nach wenigen Tagen von selbst wieder in Luft auflösten. Von so einigen neuen, dunkel pigmentierten Flecken, die der Zwerg proportional zunehmend mit steigender Jahreszahl sammelt wie Bildchen in einem Sammelalbum, davon wollen wir mal gar nicht erst anfangen. *räusper*

Im Herbst letzten Jahres kam ich dann nach jahrelangem Ignorieren, Ausblenden und sich selbst Beruhigen letztlich an den Punkt, an dem ich Klarheit wollte. An der Situation hatte sich nichts getan, Buddy’s dunkles Anhängsel war unverändert. Doch ich habe mich in den letzten Jahren verändert. Ich wollte mir nicht mehr länger einreden müssen, dass es eine harmlose Warze war, zumal ich dazu mit jedem Jahr mehr Energie aufwenden musste. Mir wurde zunehmend bewusst, wie sehr mich dieses Thema über all die Jahre belastet hatte. Ob mir nun mitgeteilt würde, dass Buddys Warze harmlos sei oder aber potentiell bösartig, diese irrational geprägte Ungewissheit, in die ich mich verirrt hatte, würde ein Ende finden.

Nachdem ich unserer Tierärztin die Situation geschildert hatte, untersuchte sie die vermeintliche Warze sehr gründlich und gab erstmal ebenfalls vorsichtig Entwarnung. Würde es sich um einen bösartigen Tumor handeln, wäre er bestimmt nicht fünf Jahre lang unverändert und ohne Metastasen geblieben. Desweiteren spräche die Optik ebenso wie die kräftige Blutung nach der Nadelbiopsie damals erfahrungsgemäß eher für etwas wie einen Blutschwamm. Allerdings könne man eine einhundertprozentige Aussage nur nach einer pathologischen Untersuchung machen. Und dann wäre da noch mein Bauchgefühl, dass sie nicht außer Acht lassen wolle. Sollte ich weiterhin ein ungutes Gefühl haben, dann würde nichts dagegen sprechen, die Veränderung bei einer kleinen OP zu entfernen, einzuschicken und so auf Nummer Sicher zu gehen. Obendrein gab es noch den Hinweis, dass, sollte sich Buddy eines Tages an der gut durchbluteten Wucherung verletzen, eine kräftige Blutung nicht unwahrscheinlich sei, so dass es dann zu einer Notfallentfernung kommen würde.

Wir verblieben so, dass wir eine Entfernung im kommenden Jahr in Erwägung ziehen würden und gingen mit diesen Informationen an der Hand, gar nicht mal unzufrieden, nach Hause. In den ersten Tagen nach dem Arztbesuch war ich mir recht sicher, dass ich die OP wollte, auch wenn das die erste Narkose für Buddy bedeuten würde. Dann vergingen die Wochen und Monate, der Jahreswechsel kam und ging – und ich hatte tatsächlich endlich Ruhe gefunden. Ich war selbst überrascht, *lach* Kein verhohlen kritischer Blick mehr zum Vorderlauf, kein ungutes Bauchgefühl mehr beim Fotos retuschieren, nein, immer öfter ließ ich die vermeintliche Warze alias Blutschwamm sogar unretuschiert. Es war mir auch nicht mehr unangenehm darüber zu sprechen. Und so langsam fiel im Februar der Entschluss, dass wir die OP erstmal nicht machen würden.

Ein neuer Spieler verändert alles

Dann kam wieder einmal alles anders. Gerade hatte ich für mich beschlossen, Buddys Warze alias Blutschwamm vorläufig nicht entfernen zu lassen, da ertastete ich auf seinem Kopf einen kleinen Knubbel. Erstmal hielt ich es für einen Pickel. Als dieser aber zwei Wochen später immer noch unverändert und gut tastbar auf der Zwergenstirn prangerte, setzte ich den kritischen Blick auf. Vorsichtig schnitt ich das Fell an dieser Stelle weg und entdeckte, dass der vermeintliche Pickel genau in der Mitte eines tiefschwarzen Flecks saß. Nun sah ich auch, dass sich auf dem Knubbel eine Kruste befand, vermutlich also vom Zwerg aufgekratzt worden war. Vorsichtig übte ich ein wenig Druck aus, in der Hoffnung, dass es wieder nur eine verstopfte Talgdrüse sei, aber es tat sich nichts. Keine halbe Stunde später hatte ich telefonisch einen Termin beim Tierarzt für die folgende Woche ausgemacht.

Bis zu dem Termin versuchte ich mich von dem Thema abzulenken und es für einen harmlosen Zufall zu halten. Das gelang mir auch erstaunlich gut. Doch irgendwo in meinem Hinterkopf betrachtete ich diese Situation als Wink mit dem Zaunpfahl, dass die Entscheidung gegen eine OP vielleicht doch die falsche gewesen war. Und so stand bei dem Tierarzttermin auch schnell der Entschluss, dass wir beide Hautveränderungen in einem Eingriff so bald wie möglich entfernen lassen würden. Aufgrund der tiefschwarzen Pigmentierung war dies auch der Rat unserer Tierärztin.

Da Buddy noch nie eine OP oder Narkose gehabt hatte, ließ ich mir den Eingriff einmal genau erklären. Ich würde dabei sein dürfen, wenn er die intravenöse Narkose gesetzt bekam. Sobald diese dann wirke, würde er in den OP gebracht, intubiert, an Beatmungsgerät und Vitalwertmessung angeschlossen und mit einer Inhalationsnarkose versorgt. Der Eingriff würde schnell gehen und ich würde ihn etwa eine Stunde später wieder abholen können. Ich fand es auch wichtig, vorher nach den ungefähren Kosten für den Eingriff zu fragen, gerade weil wir keine OP Versicherung für Buddy haben. Diese würden sich in etwa auf 300-350 Euro belaufen. [AGILA bietet hier übrigens eine passende Versicherung mit OP Kostenschutz für Hunde, mit der ich im Laufe der Jahre immer mal wieder geliebäugelt hatte.]

Natürlich fand ich die Vorstellung, dass Buddy diesen Eingriff haben würde nicht gerade schön. Vor Narkosen habe ich großen Respekt. Aber ich hatte interessanterweise ein gutes Gefühl als wir uns mit dem Termin im Gepäck auf den Heimweg machten. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass es genau so richtig war.

Wie es weitergeht, lest ihr im nächsten Beitrag.

DIE INFOBOX FÜR EUCH
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit und mit freundlicher Unterstützung von AGILA. Danke für den stets angenehmen, inspirierenden und kreativen Austausch!
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