[Werbung*] Vor zwei Monaten durfte im Hause Zwerg eine ganz besondere Schleppleine einziehen: ökologisch, nachhaltig und aus Leder. Ich war begeistert, aber auch sehr gespannt, wie das gute Stück Regen, Matsch und Alltagsmief standhält.
Ende letzten Jahres lernten wir Lena von Lill’s Organic Dog Store bei einem Blogger Event kennen und erfuhren so beim gemütlichen Beisammensein ein bisschen mehr über die Grundideen ihres Shops. Das Thema Plastikvermeidung im Hundealltag wurde immer präsenter und auch ich fing an, mir zunehmend Gedanken darüber zu machen. Wenn ich mich bei uns Zuhause umschaue, dann fällt mir vor allem der enorme Plastikmüll bei Kauartikeln und Leckerli arg ins Auge. Unglaublich, welche Mengen an Kunststoffverpackungen da so durch den Haushalt wandern! Aber wenn man mal genauer hinschaut, sind es nicht nur die eigentlichen Verpackungsabfälle, sondern auch Spielzeuge, Kämme und Bürsten sowie tolle neue Materialien für Leinen und Halsbänder wie Biothane, die für unsere Fellnasen aus Kunststoffen gefertigt werden. Nun gehören wir definitiv nicht zu den extremen Plastikfreifanatikern, aber ich finde, dass der Fortschritt oft auch in den kleinen Dingen liegt. Im Badezimmer haben wir beispielsweise schon im letzten Jahr komplett auf feste Seifen, Shampoos und Spülungen umgestellt. Und abgesehen von der angenehmen Handhabung und dem leckeren Duft im Bad, liebe ich es, nicht mehr den gesamten Duschbereich mit Plastikflaschen vollgepflastert zu haben.
Schleppleine aus Leder – was macht die Sache rund?
Neben wunderbaren Hundekeksen im Glas hatte es mir vor allem die Lederschleppleine bei Lill’s besonders angetan. Und wenn die den Alltag mit einer waschechten Goldiehündin wie Lilly höchstpersönlich übersteht, dann sollte sie doch die Touren mit dem Zwerg auch gut verkraften – oder? In unseren Einkaufskorb wanderte also *schwupps* eine 4 Meter lange Schleppleine. Die hatte die liebe Lena übrigens extra für uns gewogen, damit sie nicht zu schwer für Buddy sein würde. Mit 150g ist die aber ein wahres Leichtgewicht.
Shopinfo zum Produkt: Schleppleine für kleine bis große Hunde, ohne Handschlaufe, aus Rundleder, einseitig eingeflochten (Bleed Knot), Karabiner aus Messing. Unsere Lederleinen werden vegetabil (pflanzlich) gegerbt und in liebevoller Handarbeit hergestellt.
Die Schleppleine hat keine Handschlaufe, damit der Hund damit in der Natur nicht an Ästen oder ähnlichem hängenbleibt. Wer das Ende der Schleppleine in der Hand behalten möchte, bekommt durch einen einfachen Knoten am Ende der Leine einen bessern Griff und Halt.
Das Leder stammt von europäischen Rindern (Bezug aus Schlachthöfen) und wird in Europa pflanzlich gegerbt und verarbeitet. Die pflanzliche Gerbung ohne Chrom ist wesentlich zeitintensiver, das Leder behält dabei aber seine natürlichen Eigenschaften, gewinnt eine höhere Lebensdauer und schont die Umwelt. [s. Lill’s Organic Dog Store]
Die Lederschleppleine im Alltagstest
Anhand eurer Fragen, die uns nach dem Kauf in den sozialen Medien erreicht haben, wurde schnell klar, dass ihr genau die gleichen möglichen Problemstellen für eine Schleppleine aus Leder seht wie ich. Wie belastbar ist so eine Leine und macht sie wirklich alles mit wie ein Kunststoffmodell? Wie lässt sie sich reinigen und wie schaut es mit Nässe aus? Dazu wollen wir euch heute ein bisschen mehr verraten.
Wir benutzen die Schleppleine in der Regel in neuen Ecken, unübersichtlichen Gegenden und Naturschutzgebieten, um die Sicherheit durch die Leine zu gewährleisten, aber dem Zwerg auch ein wenig Freiraum zu lassen. Früher haben wir Schleppleinen auch zum Training benutzt. Bisher begleitete uns seit nun gut vier Jahren eine fünf Meter lange Schleppleine aus Biothane. Einerseits sind solche Materialien natürlich absolut anspruchslos, langlebig und pflegeleicht. Auf der anderen Seite hat mich die Benutzung immer etwas genervt, vor allem im Sommer, wenn die Hände so schwitzig wurden und auch die Steife des Materials empfand ich immer als störend, gerade wenn man sie zwischendurch in der Länge kürzt und aufnimmt. Immer öfter sind mir draußen Leute aufgefallen, die lange, dünne Lederleinen statt der gängigen Kunststoffvariante benutzten. Das sprach mich sehr an, doch so richtig praktisch erschien mir das bei dem vermeintlich empfindlichen Material Leder nicht.
Handhabung und Haptik
Als unsere Leder-Schleppleine bei uns eintraf, fiel mir gleich positiv auf, wie leicht sie war. Sogar leichter als unsere Biothaneleine. Die Leine besteht aus einem Rundleder, dass bereits so behandelt und versiegelt ist, dass keine weitere Pflege nötig sein soll. Anfangs ist die Lederleine noch recht steif, was mit der pflanzlichen Gerbung zu tun hat und anders ist, als bei Leinen, die chemisch behandelt wurden und so schon butterweich bei einem ankommen. Mit der Zeit sollte die Leine aber laut Lena immer weicher werden und auch der helle Farbton sollte Stück für Stück natürlich nachdunkeln. Tatsächlich können wir bei unserer Leine diese Entwicklung schon jetzt sehr schön beobachten. Sowohl das Nachdunkeln als auch das Weicherwerden passiert nicht gleichmäßig auf die vier Meter verteilt, sondern je nach Beanspruchung mehr oder weniger. Die Stellen, die ich häufig in der Hand halte, sind zum Beispiel schon deutlich weicher und schöner geworden, als die anderen Abschnitte.
Am Ende der Leine habe ich mir einen Knoten reingemacht, den ich innen zwischen zwei Finger lege und sie so total bequem aber sicher in der Hand habe, während der Rest zwischen Zwerg und mir auf dem Boden schleift. Wenn man die Distanz mal schnell verkürzen muss, ist die leichte Leine ruckzuck aufgenommen und auch so sehr angenehm zu tragen. Kein Vergleich zu unserer Biothaneleine, was mich super positiv überrascht hat. Lassen wir die Lederleine zwischendurch ganz auf dem Boden schleifen, ist der Knoten schnell raus- und reingemacht.
Bei einem Zwerg wie Buddy funktioniert die 6mm-Leine ohne Probleme als lange Leine, auch wenn er mal zieht wird es nicht unangenehm und man hat eine gute Griffigkeit. Bei Dauerzug, wie man ihn beim Trailen hat, oder bei großen Hunden würde ich aber vielleicht auch hier ein breiteres, flacheres Leder statt einer klassischen Schleppleine wählen. Das wird auch vom Shop so empfohlen.
Nässe und Feuchtigkeit
Kommen wir zu einem der spannendsten Punkte: Leder und Wasser. Nun wird extra in der Beschreibung der Leine darauf hingewiesen, dass sie so behandelt und gefertigt ist, dass ihr Wasser nichts ausmacht und sie auch keine Pflege braucht. Es dauerte bei uns keine zwei Spaziergänge und die Leine wurde vom Zwerg das erste Mal durch den Bach gezogen. Anschließend durch den Schlamm drumherum, dann wieder durch den Bach – man muss ja schließlich wieder auf die andere Seite zurück 😉 Danach war es dann auch wurscht, dass er noch gefühlt hundert modderige Pfützen auf dem Weg zum Auto mitnahm. In den nächsten Wochen folgten dann noch Abenteuer in der Ruhr, diverse Verkettungen von Regentagen und noch mehr Schlammpfützen für unsere hübsche Leder-Schleppleine *hust* Nach so einem Spaziergang habe ich die Leine einfach nur zuhause mit klarem Wasser abgespült und zum Trocknen aufgehangen. Beim ersten Mal bekam ich danach einen Schreck, denn die trockene Leine war steif wie ein Brett. Doch nach ein bisschen Kneten und der normalen Nutzung war sie wieder ganz normal. Nein, das stimmt so nicht – sie wurde eigentlich mit der Zeit immer weicher. Super gut.
Und wie sich die Lederleine am Meer samt Salzwasser schlägt, das werden wir dann nach dem Sommer berichten können.
Abnutzung durch Asphalt, Sand & Co
Gerade bei längeren Asphaltstrecken hatte ich doch so meine Bedenken, wie die Leder-Schleppleine das mitmacht. Aber auch nach mehreren Monaten Nutzung auf befestigten Wegen, sandigen Stellen und beidem im Wechsel, ist die Oberfläche der Leine immer noch schön glatt und wirkt nicht beschädigt oder abgenutzt. Die Bedenken haben sich also bisher als unnötig herausgestellt.
Sauberkeit und Reinigung
Auf das Thema Reinigung sind wir ja schon etwas eingegangen. Bisher haben wir hier wirklich nichts anderes gemacht, als die Leine mit klarem Wasser abzubrausen und anschließend zu trocknen. Es ist auch schon öfter vorgekommen, dass ich die Lederschlepp im Auto vergessen hatte und der Dreck schön antrocknen konnte. War aber auch kein großes Thema. Wer schon mal eine dreckige Leine in der Hand hatte, der weiß, dass man davon ruckzuck fies peckige Hände bekommt, auch wenn sie vielleicht gar nicht so schmutzig ausschaute *hüstel* Das ist mir nach dem Abspülen bisher hier noch nicht passiert, also denke ich zumindest, dass so tatsächlich der Schmutz zum Großteil abgeht und sich nicht nur auf dem braunen Leder versteckt 😉
Soweit also alles gar kein Problem bisher. Zwei keine Punkte gibt es hier vielleicht noch zu erwähnen. Zum einen habe ich unsere Biothaneleine im Laufe der Jahre immer mal wieder desinfiziert, je nachdem, wo der Zwerg sie durchgeschleift hatte *räusper* Wie das mit dem Leder und Desinfektion ausschaut, da bin ich mir nicht so sicher. Da muss ich mich nochmal informieren. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Leine doch ihre Zeit zum Trocknen braucht und nicht immer von einem zum anderen Spaziergang alle Feuchtigkeit los wird. Das ist nicht super tragisch, aber doch ein Unterschied im Vergleich zu künstlichen Materialien.
Fazit
Unsere Leder-Schleppleine hat mich bisher wirklich sehr positiv überrascht. Viele Bedenken haben sich schnell in alle Winde zerstreut. Natürlich ist und bleibt eine Kunststoffleine sicherlich nahezu unverwüstlich, aber wir hatten mit der Ledervariante bisher keine Einschränkungen im Alltag. Im Gegenteil, ich mag die Haptik und die Leichtigkeit der Leine sehr, so dass wir sie viel öfter ohne Stöhnen und Augenrollen nutzen. Sie ist für uns ein treuer Begleiter geworden und das wird hoffentlich noch lange so bleiben. Ich finde es toll zu sehen, wie sich dieses Naturprodukt Stück für Stück verändert und zu einem immer persönlicheren Unikat wird. Und – man muss es einfach sagen – sie riecht so unheimlich gut *mhhh*
Letztlich glaube ich, dass es bestimmt Menschen gibt, die aus persönlichem Empfinden immer eine Kunststoffvariante vorziehen würden, man muss das Leder als Naturmaterial einfach mögen. Wenn man es vom Nachhaltigkeitsstandpunkt her betrachtet, ist die Lederschleppleine auf jeden Fall eine richtig, richtig tolle Alternative.