Rungenberg, Norddeutschland, Hoheward… 22? Ja, tatsächlich gibt es eine Halde hier im Pott die den wenig klangvollen Namen Halde 22 trägt. Warum das so ist, das kann ich euch gar nicht sagen. Was ich euch aber sagen kann, ist, dass sie uns wirklich positiv überrascht hat. Denn die Zweiundzwanzig mitten im Haldengebirge Gladbeck hat nicht nur Vierbeinern so Einiges zu bieten.
Eigentlich wollten wir an jenem Sonntag die frisch aufgeschüttete Mottbruchhalde a la Vulkankrater bestaunen, doch bei unserer Ankunft mussten wir feststellen, dass sie nach wie vor noch gar nicht fertig ist *ups* und somit von allen Seiten mit Bauzäunen abgesperrt. Sicher, es wäre möglich gewesen, sich daran vorbeizumogeln, denn es waren definitiv menschliche Silhouetten auf dem künstlichen Berg auszumachen. Doch irgendwie hätte ich mich in vierbeiniger Begleitung dabei nicht ganz wohl gefühlt. Vorbildfunktion und so. *lach*
Was also tun? Nun gleich neben den versperrten Wegen zu unserer Rechten eröffnete sich ein kleiner, leicht versteckter Trampelpfad zu unserer Linken, der eindeutig mit einem Wanderwegssymbol markiert war. Wohin der wohl führt….? *zwinker*
Wenn wir schonmal hier sind, dann wollen wir uns auch ein wenig umschauen und so beschlossen wir diesem unbekannten Pfad zu folgen. Es ging stetig bergan, mal steiler, mal flacher und nach zehn bis 15 Höhenmetern kam zum ersten Mal der Gedanke auf, dass dies keine waldige Anhöhe, sondern die benachbarte Halde 22 sein könnte, von der ich bereits gelesen hatte. Doch wer denkt bei so einem dezenten Schleichweg schon gleich an eine Sehenswürdigkeit *hust*
Halde 22
Schon bald eröffnete sich uns ein erster Ausblick auf die Umgebung und der war wirklich sehenswert! Mit ihren 40 Metern über Umgebungsniveau gehört die Halde 22 nicht zu den Big Five des Potts und dennoch bietet sie einen fantastischen Rundumblick auf die benachbarten Halden Mottbruch, Beckstraße und Rungenberg sowie die das Gasometer in Oberhausen und die Skyline unserer Heimatstadt Essen.
Im Vergleich zu manch anderer Halden, die eher durchkonzipiert wirken und irgendwie immer den Reißbrett-Design-Charakter haben, ist diese Halde eher urig. Unten Wald und oben Gras- und Buschlandschaft, sucht man hier vergeblich nach geebneten Aussichtsplattformen oder Landmarken. Vielmehr ist die Halde 22 einfach eine derjenigen, auf der sich die Natur ihren Weg bahnt. Und gerade das ist natürlich für einen Ausflug mit Hund wirklich schön.
Zudem scheint die Zweiundzwanzig eher wenig stark frequentiert zu sein, sind die schmalen Pfade wenig ausgetreten und hin und wieder sogar mit Brombeerranken bewachsen. Herrn Zwerg hat es jedenfalls richtig gut gefallen.
Nachdem wir dann beim Abstieg versehentlich auf der anderen Seite der Halde herunter kamen und uns einen Weg am Fuß entlang suchen mussten, entdeckten wir dann den wohl offiziellen Hauptweg an dem sogar ein kleiner Rastplatz und Fahrradständer zu finden waren. Mehr touristischen Erschließungen begegneten wir aber auch dort nicht. Und das finde ich auch ganz gut so.
Letztlich waren wir von der Zweiundzwanzig so angetan, dass wir sicher noch einmal wieder kommen werden. Vielleicht dann, wenn wir einen erneuten Versuch wagen, die benachbarte Mottbruchhalde zu erkunden *lach*
Im Übrigen habe ich nun [nach ein bisschen Recherche *räusper*] einen heißen Verdacht, was die Namensfindung angeht. Die Halde 22 ist nämlich *trommelwirbel* sage und schreibe 22 Hektar groß und somit doch völlig logisch ein klarer Fall von Nomen est Omen *zwinker*