Ein Campingwochenende in Norddeich

Werbung* | Gerade waren wir von unserem ersten Campingabenteuer zurück in der Heimat, da begann auch schon die Planung für die zweite Runde. Eigentlich wollten wir diesmal etwas ganz anderes machen als Strandurlaub und Meer, eigentlich wollten wir einfach nur ins Grüne fahren… ja, eigentlich *lach*
Und so machten wir uns Freitag früh auf den Weg gen Nordseeküste.

Noch am Montag zuvor waren wir überzeugt davon, dass unser zweiter Campingtrip ins Extertal am Teutoburger Wald gehen würde. Ein Platz war auch schon ausgeguckt… Doch einen sommerlich heißen Tag später hatten wir nach der Kontrolle des Wetterberichts schon fest beschlossen, doch lieber der stehenden Hitze zu entfliehen. Und nachdem wir herausgefunden hatten, dass es vor Ort an unserem Wunschcampingplatz nur gut zwanzig Grad statt dreißig werden würde, war der Plan gefasst. Glücklicherweise hatte das Nordsee-Camp in Norddeich trotz dortiger Sommerferien sogar noch ein Plätzchen auf der Zeltwiese für uns frei – also haben wir gleich zugeschlagen.

Ab in den Norden

Etwa dreihundert Kilometer trennten uns am Freitagmorgen noch von unserem Ziel für’s Wochenende. Das Pinschermobil war am Vorabend ruckzuck mit allem Equipment vollgepackt, ja schon fast routiniert und entspannt lief die Vorbereitung bei uns ab. Einzige neue Begleiter waren ein zweiter, passender Schlafsack zu meinem zum Koppeln, damit Buddy nachts gemütlich mit darin schlafen konnte und eine Isomatte zum Draußenliegen für den Zwerg. Trotzdem kam uns auf unerklärliche Weise diesmal der Kofferraum wesentlich voller vor *hüstel*

Gut gelaunt ging die Fahrt los, drei Stunden waren vom Navi veranschlagt, doch diesmal sollte es nicht ganz so glatt laufen wie bei unserem Hollandtrip. Eine Baustelle jagte die nächste auf der endlosen A31 und so brauchten wir ganze eineinhalb Stunden länger als gedacht. Ein wenig genervt waren wir also zugegebenerweise schon, als wir endlich das Ortsschild von Norden passierten. Ein paar Umleitungen später waren wir dann endlich auf der Zielgerade gen Norddeich. Wer sich an unsere Reise nach Norderney im letzten Jahr erinnert, dem ist dieser Ort vielleicht im Gedächnis geblieben, denn dort geht es für alle Inselreisenden auf die Fähre. Diesmal sollte es aber das Festland sein – lustigerweise in Sichtweite zu Norderney.

Das Nordsee-Camp Norddeich ist ein recht großer Campingplatz gleich hinter dem Deich. Er bietet verschiedene feste Unterkünfte, einen großen Bereich für Wohnmobile und -wagen sowie eine Zeltwiese, die durch Hecken in Abschnitte untergliedert ist. Schnell war der Checkin erledigt und wir konnten uns ein freies Plätzchen auf der Wiese aussuchen. Etwa zweidrittel waren bereits belegt, aber wir ergatterten mit Glück eine Ecke ganz hinten auf dem letzten Wiesenabschnitt, so dass wir zu zwei Seiten Bäume und Sträucher hatten und auf ein wenig Schatten hofften. Der Aufbau lief schon richtig routiniert, als hätten wir unser Lager schon unzählige Male aufgeschlagen *zwinker* nur die pralle Mittagssonne machte uns selbst bei zwanzig Grad zu schaffen. Umso froher waren wir, dass wir uns für die kühlere Nordseeküste entschieden hatten.

Hundestrand, Tut-Nixe und Campingroutine

Als unser Heim für die nächsten zwei Nächte eingerichtet war bekam der Zwerg erstmal was zu Futtern und während der Herzmann ein kleines Nickerchen machte, zogen Buddy und ich los um einen neugierigen ersten Blick auf das Meer zu werfen. Das schöne am Nordsee-Camp ist die Lage, denn der Deichabschnitt dort ist für Hunde zum Auslauf (an der Leine) freigegeben. Von dort aus kann man also schön bis zum gut einen Kilometer entfernten Hundestrand flanieren. Das Highlight hier: Hunde dürfen, ungewöhnlich für die deutsche Küste, das ganze Jahr lang frei laufen. Das Manko – na wer ahnt es? – ist, dass es brechend voll war. So gar nicht unser Ding *hust* Aber da ich davon bereits im Netz gelesen hatte, war es keine Überraschung. Buddy freute sich riesig an seiner Schleppi über den Strand zu flitzen und mit mir durch das unglaublich warme einstömende Wasser zu waten. Leider wurden wir bereits nach wenigen Minuten von Hört-Nix-Tut-Nixen bedrängt, was gerade im Wasser echt unschön ist. Entweder waren die Halter gar nicht in Sicht oder aber sie versuchten ihr Glück mit halbherzigen Rufen vom Ufer aus, was nur wenig von Erfolg gekrönt war. Dass Buddy an der Leine war und sich extrem bedrängt fühlte interessierte scheinbar niemanden. Hundewiesenmentalität hoch zehn *motz* Die hochkochende Wut versuchte ich schnell nach dem Verlassen des Strandes herunterzuschlucken, denn davon wollte ich mir den Tag wirklich nicht vermiesen lassen.

Zurück am Platz machten wir es uns im endlich auftauchenden Schatten gemütlich und relaxten erstmal nach diesem unfeinen Start ein paar Stunden bei wunderbar erfrischenden Kaltgetränken. Ja, diesmal hatten wir sogar eine Kühlbox dabei *strahl* Am Abend starteten wir noch einen weiteren Versuch gemeinsam mit dem Herzmann den Hundestrand zu erkunden, doch auch wenn nun deutlich weniger Hunde dort waren, wimmelte es nur so von Alleingängern und Hört-Nixen. Man merkte Buddy förmlich an, dass er daran keinen Spaß hatte, ganz zu schweigen von uns Zweibeinern. Ein Satz mit ganz viel X. Wieder am Zelt schmissen wir dann den Kocher an um unsere erste Mahlzeit zuzubereiten und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Diesmal konnten wir tatsächlich noch bis zum Sonnenuntergang draußen sitzen ohne zu frieren. Richtig schön.

Tag zwei – zum Sonnenaufgang an den Strand

Nachdem wir schon um kurz nach zehn in unsere Schlafsäcke gekuschelt eingeschlafen waren, wurde ich um viertel nach vier morgens wach. Und ich war hellwach *lach* also beschloss ich ganz entspannt Duschen zu gehen, bevor der morgendliche Ansturm losging, und anschließend eine Sonnenaufgangsfototour mit dem Zwerg zu machen. Natürlich ein wenig in der Hoffnung, dass wir wenigstens dann den Strand für uns haben würden *zwinker* Als ich vom Duschen wiederkam, scharrte Buddy im wahrsten Sinne des Wortes schon mit den Pfoten. War ja auch eine echte Frechheit von mir einfach so davon zu schleichen *grins* Mit Kamera und Zwerg ging es dann auf leisen Sohlen über den noch schlafenden Campingplatz, am Himmel zeigten sich schon die ersten kunterbunten Farbenspiele.

Wie erhofft waren Deich und Strand wunderbar leer und es konnte nach Herzenslust geflitzt und fotografiert werden. Nach den doofen Erlebnissen am Vortag war ich nun also wieder etwas besänftigt und Buddy super happy. Leider war es von den Temperaturen her noch etwas zu frisch zum Planschen, aber das tat unserer Tour keinen Abbruch. Außer ein paar frühen Surfern war niemand weit und breit zu sehen, erst auf dem Rückweg begegneten wir den ersten verschlafenen Hundemenschen und ihren vierbeinigen Begleitern, die aber eine angenehme Distanz wahrten. Vermutlich waren sie aus dem gleichen Grund so früh hergekommen wie wir und wollten einfach nur die Ruhe genießen.

Bummeln, Schlick und Sonnenbrand

Bei unserer Rückkehr erwachte der Platz so langsam und auch der Herzmann war schon auf den Beinen. Kaffee wurde gekocht, der Zwerg gefüttert und ein paar leckere Croissaints im kleinen Supermarkt vor Ort besorgt. Die waren sogar nicht nur super frisch sondern auch warm *yum* Beim Frühstück überlegten wir dann, was wir mit dem Tag so anstellen wollten. Da ein Besuch am Strand tagsüber für uns nicht mehr in Frage kam, entschieden wir mit dem Auto nach Norden in den Ort zu fahren und ein wenig bummeln zu gehen. Gesagt getan. Ein furchtbar leckeres Eis vom Italiener und zwei Fischbrötchen später trudelten wir gegen Mittag wieder auf dem Campingplatz ein.

Die Mittagssonne ließ nicht lange auf sich warten und in unserer Ratlosigkeit, wie wir der Hitze entkommen könnten entschieden wir uns irgendwann für ein Stündchen Richtung Watt zu gehen, damit uns wenigstens der stetige Seewind Abkühlung verschaffen könnte. Memo an uns: Wir brauchen für den nächsten Campingtrip definitiv eine Beschattung! Auf der Seeseite war es dann tatsächlich fast schön kühl. Wir spazierten ein wenig, Buddy und ich versanken ungeschickt im schwarzen Schlick im Watt *lach* und relaxten eine Weile auf einer der aufgestellten Bänke. Irgendwann hatte sich dann auch endlich der erste Schatten an unserem Lager niedergelassen und wir verbrachten den Nachmittag gemütlich draußen vor dem Zelt. Buddy döste entspannt mitten auf der Wiese, als wäre das das normalste der Welt. Ich musste ihn übrigens während des ganzen Wochenendes nicht an den Erdanker machen, weil er wirklich toll beim Zelt blieb *strahl* Und während wir so entspannt den Nachmittag verbrachten musste ich bald erschrocken feststellen, dass ich mir einen heftigen Sonnenbrand an Armen, Händen, Gesicht und Beinen geholt hatte *upsi* Dazu muss ich klarstellen, dass ich erst ein einziges Mal in meinen gut dreißig Lebensjahren einen Sonnenbrand hatte. Nun hatte es mich dafür umso fieser erwischt. Merke: am Watt ist der Wind trügerisch angenehm, die Sonnenreflexion dafür umso stärker. Das passiert mir nicht noch einmal *räusper*

Am frühen Abend ging es dann noch ein letztes Mal zum Strand. Hundeauflauf hin oder her, wir wollten am nächsten Tag nicht heimfahren ohne dass Buddy noch einmal planschen konnte. Also verdrückten wir uns in das hinterletzte Eckchen zwischen Salzgras und Deich. So konnten wir wenigstens den anderen Hunden aus dem Weg gehen und sogar ein wenig im Sand sitzen. Eigentlich gar nicht übel *zwinker* Danach gab es dann lecker Essen aus der Campingküche, nicht mehr ganz kalte, dennoch erfrischende Getränke und einen feinen letzten Abend in Norddeich. Allerdings zogen wir diesmal bald mit Tisch und Stühlen nach drinnen um. Ein wenig frisch war es trotz glühendem Sonnenbrand nämlich doch. Buddy schlief währenddessen schon tief und fest in seiner Reisebox.

Tag drei – zurück in die Heimat

Am Sonntagmorgen wurde ich nach einer richtig guten, erholsamen Nacht auch erst um halb sieben wach. Buddy schlief noch tief und fest im Schlafsack und ich musste ihn sanft wecken um eine letzte Pipirunde am Deich zu drehen. Auch wenn wir erst bis elf Uhr auschecken mussten, machten wir uns gleich nach dem Frühstück an den Abbau und waren um halb neun bereit zur Abreise. Zur Heimfahrt sei nur soviel gesagt: sie war nicht besser als die Hinfahrt *lach*

So, nun Butter bei die Fische, wie hat es uns in Norddeich gefallen? Der Campingplatz war auf jeden Fall schön, die Anlagen gepflegt, der kleine Supermarkt eine feine Sache und auch die anderen Camper verschiedenster Altersklassen auf der Zeltwiese waren absolut angenehm. Ein bisschen mehr Schatten wäre natürlich perfekt gewesen.

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Fazit

Was die Lage angeht, liegt das Nordsee-Camp für Hundebesitzer super. Daher ist er entsprechend eingerichtet, es gibt extra Bereiche für Hundecamper und sogar eine Hundedusche am Eingang, die wir dankbar benutzt haben nach unserem Schlickmalheur *grins* Soweit alles top. Die Nachteile liegen natürlich ein bisschen auf der Hand. Dadurch, dass Norddeich einen der wenigen Hundestrände an der deutschen Nordseeküste hat, an denen Freilauf ohne Leine möglich ist, sind dementsprechend viele Leute mit Hund dort im Urlaub. Laut Webberichten bis zu 200 Hunde gleichzeitig in der Hauptsaison – und leider nicht nur die umgänglichsten und erzogendsten Vierbeiner. Für meinen Geschmack definitiv zu viel. Da ziehe ich einen leereren Strand mit Leinenpflicht vor, zumal ich Buddy sowieso nicht von der Schleppi lassen konnte bei den vielen fremden Hunden.

Letztlich war Norddeich für ein Wochenende eine schöne Auszeit. Ob wir es nochmal ins Auge fassen? Aktuell würde ich eher nein sagen. Zumindest nicht während der Ferienzeit.

 


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