Am letzten Sonntag war nichts mehr vom Schnee des Vortages zu sehen und stattdessen lockte die Sonne fast schon frühlingshaft nach draußen [wenn man mal von den frostigen Temperaturen absieht *zwinker*]. Und wie jedes Jahr, wenn die ersten Zeichen ganz zaghaft auf Frühling stehen bzw. der Winter zumindest gedanklich zu den Akten gelegt wurde *lach* erwacht auch wieder der Ausflugs- und Entdeckergeist im Hause Zwerg. Vom schönen Sonntag etwas überrascht musste also spontan ein Ziel her und so suchten wir gleich zwei Zielpunkte in unserer Heimat heraus, die für uns bis dato noch unbeschriebene Blätter waren.
Die Rede ist vom Wasserturm in Byfang und der Hundebrücke gleich an der Grenze zu Kupferdreh. Nun sind uns diese Ziele natürlich nicht einfach vor die Füße gefallen *hust* genau genommen stand die Erkundung des Deilbachtals, zu dessen Highlights die Hunde- oder auch Huntebrücke zählt, schon lange auf unserer To-Do-Liste. Und was hat es mit dem Wasserturm auf sich? Nun, der liegt gerade mal zwei Kilometer vom Deilbachtal entfernt hoch oben im idyllischen Byfang und soll im Grünen Hauptstadtjahr zu einem von 30 ausgewiesenen Aussichtspunkten Essen gehören. Höchste Zeit also, sich beides mal aus der Nähe anzuschauen, bevor der große Ansturm kommt *zwinker*
Byfanger Aussichten
Hat man erstmal seinen fahrbaren Untersatz nach langem, steilen und noch steileren Bergan von der Niederweniger Straße auf ihre kleine Abzweigung gelotst, dann kommt einem der Gedanke, dass es hier jemals überlaufen sein könnte, doch ziemlich unmöglich vor. Ländlicher Charme, enorm viel unverbaute Weite für pottsche Verhältnisse und keine sonderlich anreisefreundliche Infrastruktur geben einem eher das Gefühl mitten auf dem Lande in einen Privatweg eingebogen zu sein als auf der Endgeraden zu einem ausgewiesenen Sightseeing-Aussichtspunkt. Schon das Parken wird hier zum Drahtseilakt, ist der Feldrand mit Anwohnerschildern im Fünf-Meter-Takt gekennzeichnet. Alternativen gibt es nicht und so finden wir nur mit Glück eine zwei Autolängen breite Bucht, in der wir das Pinschermobil rasten lassen können *highfive* – immerhinque. Denn wer bis zu diesem Punkt gekommen ist und den Blick auf den Wasserturm zwischen Feldern und Himmel erhascht hat, der möchte ungern wieder gehen, ohne sich wenigstens ein wenig umgeschaut zu haben – denn das hat schon was!
Nun würde ich euch natürlich gerne ein paar Fakten zum Wasserturm berichten, der hier so erhaben in der Landschaft thront, doch tatsächlich habe ich derzeit keine an der Hand *räusper* und letztlich sind wir ja auch eigentlich nicht wegen ihm hergefahren, sondern vielmehr wegen der Aussicht, die es zu seinem Fuße zu bestaunen geben soll *zwinker* Wir liefen also den kurzen Feldweg entlang, schnurgerade auf den Wasserturm zu und legten die letzten Meter offroad zurück um einen Blick auf das dahinterliegende erhaschen zu können. Und auf 181 m ü. NN., was diese Stelle im Übrigen zu der dritthöchsten Erhebung Essens macht, eröffnet sich dann der versprochene Weitblick der sich wirklich sehen lassen kann. Wohin man da genau schaut? Joa, wenn mich mein Orientierungssinn nicht ganz verlassen hat *zwinker* dann läuft der Blick geradewegs über Byfang hinweg gen Burgaltendorf – einmal quer über die Ruhrhalbinsel sozusagen. [und keine Sorge, ich habe es auch nochmal auf der Karte überprüft – sicher ist sicher *grins*]
Jetzt könnte man von hier aus einem Waldweg folgen, so wie es viele Hundemenschen samt Vierbeinern zu dieser frühen Mittagsstunde taten, oder einfach dort bleiben, eine Runde Spiely mit dem Zwerg zocken und noch ein Weilchen die Aussicht anschmachten – und genau das haben wir auch getan, bevor es weiter ging zu unserem zweiten Ziel.
Die Deile hinab ins Tal
Wanderfreudige unter euch würden nun vermutlich die Stiefel fester schnüren und die zwei Kilometer bergab durch den Wald hinunter ins Tal per Pedes zurücklegen. Das hätten wir eventuell auch getan, doch irgendwann muss man ja dann auch wieder zum Pinschermobil zurück – die rund 130 Höhenmeter wieder hinauf *pfeif* …Könnte man natürlich machen, aber wir Sonntagswanderer bevorzugten dann doch die Variante unser Vehikel mit uns den Berg hinab zu nehmen *höhö* Eine Straße muss man sich dazu eigentlich nur merken: die Deile. Und wenn man der auf ihrem geschlängelten Weg durch den Wald, vorbei an Reitern und einsamen Wanderern, folgt, dann landet man automatisch an unserem zweiten Ziel, dem Deilbachtal in Kupferdreh.
Hier verstecken sich auf wenigen Kilometern Länge so einige Schätze unserer frühsten Bergbautage, wie der Kupferhammer, das Kutschenhaus oder die von uns anvisierte Hundebrücke, allesamt Teil der Kulturlandschaft Deilbachtal. Die Parkmöglichkeiten sind auch hier äußerst spärlich gesäht und so folgten wir dem Tipp aus dem Netz am Ende des Eisenhammerweges das Lager für’s Pinschermobil aufzuschlagen. Am Sonntag übrigens auch nicht ganz so einfach, aber möglich.
Vielleicht 1000 Meter gilt es nun entlang des Deilbaches auf der Straße Deilbachtal zurückzulegen, um die Hundebrücke zu erreichen – auf ebener Strecke ein Katzensprung. Der Zwerg blieb unterdessen lieber an der Leine, denn zum einen wirkten die uralten Jagdgebietsschilder doch so bedrohlich, wie es wohl beabsichtigt war, zum anderen düsten die Anwohnerautos mehr als zügig und fast ebenso bedrohlich durch das Tal *räusper* Zum Glück hatte Buddy sich aber auf den Feldern Byfangs schon ausreichend ausgetobt und so reichten ihm die hier üppig gesähten Schnüffelspuren als Beschäftigung am Wegesrand aus um wedelnd vor sich hin zu zockeln *schmunzel*
Ich kann mir gut vorstellen, wie hübsch es hier zu laufen sein muss, wenn erstmal alles grünt und blüht, doch auch im Winter hat diese Strecke ihre Reize, wenn die kahlen Sträucher den Blick auf die historischen Gebäude der alten Höfe auf der anderen Seite des Baches preisgeben. Und *schwuppdiwupp* haben wir sie auch schon erreicht, die Hundebrücke, die doch rein gar nichts mit den Fellnasen zu tun hat.
Für alle Ahnungslosen und Wissbegierigen gibt es hier eine schöne große Infotafel zu erörtern, da wir uns selbstverständlich aber schon längst vorab über Brücke und Tal eingelesen haben, konnten der Zwerg und ich ganz in Ruhe die alte, denkmalgeschützte Bogenbrücke unsicher machen, während der Herzmann sich ans Lesen machte. So, und warum heißt die Hundebrücke nun Hundebrücke?
Die Brücke stammt aus dem Jahre 1880 und wurde während der Entstehung der Zeche Victoria errichtet, um die Loren über den Deilbach und anschließend eine Rampe hinab zu der Eisenbahnstrecke zu bringen und dort zu entladen. Und da im Ruhrgebiet die Loren gerne Hunde oder auch Kohlenhunde genannt wurden, bekam die Brücke schließlich ihren Namen. Heute ist die Brücke nur noch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben und so sind dort heute statt der Kohlenhunde nur noch die felligen Namensvettern anzutreffen *zwinker* Ein schöner Wortspielzufall wie ich finde.
Und damit beenden wir unseren heuten Ausflugstipp-Gassibericht und hoffen, dass nun vielleicht der ein oder andere ebenso neugierig geworden ist und den Wasserturm mit Aussicht oder die Hundebrücke oder auch beides einmal selbst erkunden möchte. Wir würden uns freuen.
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Eine Antwort auf „Vom Wasserturm zur Hundebrücke“